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Sonntag, 26. Dezember 2021

Archeologia rupestre

Als ich gestern nach der Weihnachtsfeier im Familienkreis wieder Richtung Zollikerberg fuhr, war mein Rollköfferli gut gefüllt mit Geschenken. Teure Pralinen aus Berlin, "Appenzeller" von der Schaukäserei in Stein, ein Mocken Mostbröckli vom Metzger Heis in Walzenhausen, ein Kalender fürs nächste Jahr mit Schweizer Bergszenen. Freude bereitet mir auch jenes Buch, das ich mir gezielt gewünscht hatte. Der Autor Franco Binda hat in jahrzehntelanger Arbeit im Tessin und in Südbünden Steine aufgesucht und katalogisiert, auf denen die Menschen der Prähistorie und folgender Zeitalter Zeichen hinterlassen haben, Kreuze, Schalen, Strichmenschlein, Sonnen, Sterne und so weiter. In "Il mistero delle incisioni. Archeologia rupestre nella Svizzera Italiana" breitet er seine schönsten Funde aus, erzählt zu jedem eine kleine Geschichte und deutet mit jener Zurückhaltung, die den Forschergeist vom Esoschwärmer scheidet. Auch die jeweiligen Koordinaten liefert Binda, bereits habe ich mir ein paar Orte herausgesucht, die ich bald besuchen will. Neu war mir übrigens im Untertitel des Buches das Adjektiv "rupestre". Lateinisch "rupes" bedeutet Fels, weiss ich unterdessen. Das Buch heisst somit auf deutsch: "Das Rätsel der Gravuren. Felsarchäologie in der italienischen Schweiz". Ich bin sicher, es wird in diesem Blog den einen oder anderen Eintrag zeitigen.

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