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Der Tessiner Buddha in Quartino. |
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In der Osteria La Strega in Quartino. |
Die
Strada del Montecenerino führt von Rivera im Monte-Ceneri-Gebiet nach Quartino. Etwas grossflächiger betrachtet: Als alter, wohl mittelalterlicher Handelsweg verknüpt sie das Becken des Luganersees mit dem des Lago Maggiore und umgekehrt. Der Abschnitt von Monte Ceneri nach Quartino hinab wird "Strada Romana" genannt und ist so auf der Karte eingezeichnet, hat dem Namen zum Trotz aber nichts mit den Römern zu tun und erhielt seine reizvolle Pflästerung vor rund 140 Jahren. Ebendieses grobe Pflaster aus Buckelsteinen bereitete mir grosse Probleme, als ich am Dienstag Richtung Quartino abstieg. Wäre der Weg vereist gewesen, wäre das nichts geworden. War er nicht. Aber weil es in dem abschüssigen Waldstück feuchtelt, waren die Steine unheimlich glitschig. Ich stürzte trotz grösster Vorsicht gleich zweimal und war dementsprechend froh, als ich unten ankam. Dort erblickte ich als erstes eine
Buddha-Statue, der grosse Lächler liess mich den Schrecken im Steilhang vergessen. Er gehört zu einem 2017 eröffneten buddhistischen Tempel, dem ersten im Tessin. Ganz in der Nähe gabs eine Bushaltestelle, ich hätte nun, nach der zweieinhalbstündigen Wanderung (225 Meter aufwärts, 480 abwärts), heimreisen können. Stattdessen ging ich essen in der
Osteria La Strega, einem dem Namen entsprechend ("strega" heisst Hexe) mit Hexenfiguren hübsch dekorierten Restaurant. Vergiftet wurde ich dort nicht, sondern im Gegenteil verwöhnt, das Menü bestand aus einem Teller mit Salami, einem Salat, Kaninchen aus dem Ofen mit Rotweinrisotto und Fruchtsalat. Dazu trank ich einen Boccalino Merlot. Als ich später satt im Zug sass, dachte ich: Ich will nächstes Jahr noch mehr im Tessin wandern. Apropos: Ich wünsche allen ein frohes 2022.
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Die Strada Romana. Was man nicht sieht: wie glitschig sie war. |
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