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Freitag, 3. Dezember 2021

Das Gasternrätsel

Ein Foto aus dem Gasterntal von 2011. Damals nahm 
ich den Lötschenpass unter die Füsse und ging nach Ferden VS.
Gestern erklärte ich die Herkunft des Namens Gasterland von lateinisch castrum, Lager. Blogleserin Ursula fragte nach, ob die Bezeichnung Gasterntal – das Tal liegt bei Kandersteg – auch auf castrum zurückgehe. Viel fand ich dazu nicht, doch immerhin dies: Im Wikipedia-Eintrag zum Gasterntal steht, die Bezeichnung komme von einem Kandersteger Verb gasteren, übernachten. Das Dialektwörterbuch Idiotikon stützt diese These indirekt. Es verzeichnet das Substantiv Gasteren. Gemeint ist ein mit Balken abgetrennter Verschlag auf einem Heuboden, der mit einer Leiter erstiegen wird und als Nachtlager dient. Was die Ableitung von castrum angeht: Ich wüsste nicht von einem römischen Lager oder einer Wachstation im Gasterntal. Immerhin: Schon die Römer nutzten den Lötschenpass, der vom Gasterntal hinüber ins Lötschental, also in den Kanton Wallis führt. Ist halt oft so bei der Deutung von Ortsnamen: Manche bleiben ungewiss. In der wissenschaftlichen Datenbank ortsnamen.ch findet sich zu Gasterntal keine Erklärung.

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