Wir hatten Glück am Samstag in Schönenwerd SO. Ein Mann, ich nehme an der Mesmer, war gerade daran, eine defekte Glühbirne auszuwechseln; dank ihm kamen wir in den Kreuzgang von St. Leodegar. Ein stimmungsvoller Ort, dessen Wände von alten Grabplatten gesäumt sind; er stammt von 1610. Die Kirche daneben, einst Teil eines Klosters, ist fast 600 Jahre älter; freilich sind nur noch Teile aus ihrer Frühzeit erhalten, vieles fiel einem Brand zum Opfer und wurde neu gebaut. Der Innenraum wurde zudem barockisiert. Schön ist insbesondere auch die weite Terrasse vor der Kirche, die erhöht auf dem Bühlfelsen steht, weit sieht man übers Land. St. Leodegar, übrigens ein christkatholisches Gotteshaus, war unsere Wochenend-Trouvaille.
Zwei Sachen: 1) Ein phantastischer Ort also! Wenn es auf der Website heisst „Für Besichtigungen wende man sich ans Pfarramt“, so ist eine massentouristenfreie Atmosphäre quasi garantiert. 2) Mir gefällt die Typographie des Grabsteins, besonders, wie einzelne Buchstaben zusammengenommen werden. Auch das etwas höhergestellte „Ü“ beim Wort Fräulein ergibt ein Smiley, das mich aus dem ansonsten eher ernst-besinnlichen Kontext heraus lebensfroh & schelmisch anlächelt.
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