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Im Entlastungsstollen. Die Rillen im Beton sollen im Ernstfall das Wasser abbremsen. |
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Da ist er ja wieder, der blaue Himmel: Stollenausgang in Thalwil. |
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Die Belohnung: Pinsa. |
Vor 20 Jahren entging Zürich knapp einem Extremhochwasser der Sihl, die Gewalt des Unwetters traf damals vor allem den Kanton Bern und die Innerschweiz. Würde die Sihl wirklich einmal schnell und massiv über die Ufer treten, dann wäre allein in der Stadt Zürich mit Gebäudeschäden von sechs Milliarden Franken zu rechnen. Nun, ab 2026 ist diese Art Katastrophe gebannt. Ein
Entlastungsstollen wird in Langnau am Albis allfällige Hochwasserspitzen aufnehmen und in Thalwil in den Zürichsee leiten. Am Wochenende war Gelegenheit, den praktisch fertiggestellten Stollen zu besichtigen. Tausende Menschen reisten an den zwei Tagen nach Langnau. Schauten sich auf dem Veranstaltungsgelände um, das an einen grossen Chilbiplatz erinnerte. Machten sich dann auf, betraten den Tunnel nach Thalwil. Genau dies taten gestern auch ich samt drei Gspänlis. Gut 35 Minuten brauchten wir bei 50 Höhenmetern abwärts für die Zwei-Kilometer-Strecke. Der Tunnel bewanderte sich angenehm, man hatte genug Platz und fühlte sich in der Röhre mit 6,6 Metern Durchmesser nicht beengt, die Stimmung unter den Besucherinnen und Besuchern war gut, und erst noch war alle gut 200 Meter eine Sicherheitsperson präsent. Chapeau, liebe Züri-Behörden, ihr habt vom Shuttlebus-Service über die Sanitätsposten bis zum Alphornkonzert alles super organisiert. Am Ende taten wir, was wir nach dem Wandern fast immer tun. Wir gingen essen, in der Osteria
Da Francesco in Thalwil gabs Pinsa und Rotwein. Und wann wird jetzt das erste Mal Wasser durch den Stollen rauschen? Wissen wir natürlich nicht. Rein statistisch dürfte es diesen bloss alle 20 Jahre brauchen. Aber dann ganz fest.
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