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Hurra, ein Lebewesen! |
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Im Abstieg Richtung Realp bei Giltnase. Gegenüber die untersten Kehren der Furkastrasse. |
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In den Bergen sind die Heidelbeeren reif. |
Das Schaf schaute so vertrauensvoll über den Felsbrocken, als ich mich näherte. Auf der Alp Gatschola, einem ungemein weitläufigen, stark gekammerten, unübersichtlichen Boden, sömmern derzeit Hunderte Schafe. Vor sieben Jahren, las ich später nach, fiel im Gebiet ein Wolf ein und riss ein weibliches Schaf und fünf Lämmer. Nun, als ich durchkam, war kein Raubtier zu sehen. Hingegen machte ich in der Ferne eine Hüteperson mit Hund aus; sie war, abgesehen von einem einzelnen Wanderer, der einzige Mensch in diesem Gebiet, den ich erblickte. Der Bergpfad von der Gatscholalücke hinab nach Realp ist ja auch ruppig, er kann abschrecken, und im unteren, besonders steilen Teil nach dem Punkt Giltnase waren die Rot-Weiss-Markierungen arg verblasst. Begonnen hatte meine Tour von knapp fünf Stunden (650 Höhenmeter aufwärts, 1200 Höhemeter abwärts) auf dem Gotthardpass. Via den Lucendro-Stausee, siehe Eintrag von gestern, und via Cascina della Gana stieg ich auf in ein Gebiet mit eingestreuten kleinen Seen, den Laghi della Valletta. Auf dieser ersten Hälfte der Tour, der leichteren, war ich nicht allein, zehn, fünfzehn andere Leute waren unterwegs. Und am einen Seelein fischte einer gemütlich. Auf der Gatscholalücke dann, 2528 Meter über Meer, wo das Tessin endet und der Kanton Uri beginnt, bekam ich eine neue Landschaft serviert, die des Ursentales mit der Furka-Passstrasse vis-à-vis. Vor dieser Kulisse begann mein einsamer Abstieg. Schön, war da das aufmerksame Schaf. Ob es heute wieder im Schatten des selben Felsens ruht?
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Das Gehütt bei Cascina della Gana hat sich einen starken Partner zum Anlehnen gesucht. |
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Einsamer Angler an einem der Laghi della Valletta. |
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