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Freitag, 12. November 2021

Der General aus Payerne


Antoine-Henri Jomini, geboren 1779 in Payerne, wo ich unlängst seine Statue fotografierte – dieser Waadtländer brachte es als Quereinsteiger aus dem Handels- und Bankengewerbe zum General. Er lebte, das erklärt es zum Teil, in der turbulenten Epoche, in der Napoleon Europa mit Krieg überzog und umkrempelte; bewegte Zeiten bewirken so manchen unkonventionellen Lebenslauf. Jomini beschäftigte sich hobbymässig mit Militärfragen, wurde Adjutant des Kriegsministers der Helvetischen Republik und stieg in dessen Ministerium zum Sekretariatsleiter auf, womit der Hauptmannsrang verbunden war. Als Planer und Spezialist für Organisationsfragen machte er sich einen Namen. 1801, blutjung noch, zog er nach Paris und veröffentlichte dort ein fünfbändiges Werk über Heerestaktik. Unter Marschall Ney machte er in Napoleons Armee Karriere, stieg zum Brigadegeneral auf, nahm am desatrösen Russland-Feldzug der Franzosen mit und wechselte alsbald in den Dienst des Zaren. Jomini wurde geschätzt als kundiger Berater, publizierte fleissig und bekleidete in fremden Diensten noch so manchen Posten, bis er 1869 starb. Auf dem Montmartre-Friedhof ist der General aus Payerne begraben, er gilt aufgrund seiner rund 30 Werke als einer der grössten Militärtheoretiker aller Zeiten.

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