Chorgestühl-Figuren im Berner Münster. (Foto: Mike Lehmann / Wikicommons) |
Vor kurzem berichtete ich, dass das Berner Münster der höchste Sakralbau der Schweiz sei. Ich bekam Post von Blogleserin Christine Lienhart-Racine, eine Dokumentation über das Berner Münster, die sie bei Recherchen zu ihrer Familiengeschichte zusammengestellt hatte. Ich las und fand das interessant. Mit Dank an die Autorin hier vier Aperçus:
- Der Turm des Berner Münsters schwankt beim Läuten, das leuchtet ein. Doch auch Temperaturdifferenzen bewirken, dass der Turm sich subtil bewegt. Scheint die Sonne, wärmt sie am Morgen dessen Ostseite auf, am Mittag heizt sie von Süden, am Nachmittg von Westen. Die jeweils beschienene Seite dehnt sich um zwei Zentimeter aus.
- Am 22. Juni 1502 tobt in Bern ein Hagelsturm. Eisklumpen, gross wie Hühnereier, zerstören einen Grossteil der südlichen Chorfenster des Münsters. Aus den traurigen Trümmern fertigt man ein einziges grosses neues Fenster.
- 1517 wird über dem Chor der "Himmlische Hof" vollendet. In dem Kreuzrippengewölbe ist jeder Knotenpunkt mit einer Heiligenfigur befestigt. Ein Heiligenhimmel schwebt also über denen, die die Kirche besuchen.
- Die grösste der sieben Münsterglocken wiegt fast zehn Tonnen und gilt als schwerste Glocke der Schweiz. Acht Mann brauchte es einst, sie ins Schwingen zu bringen. Dem erfahrensten Glöckner, dem Kallenfänger, oblag es, am Ende des Läutens den Glockenklöppel mit einem Seil einzufangen. An Silvester 1943 wird der Kallenfänger vom Klöppel erschlagen. Kurz darauf stellt man das Glockenwerk auf Motorenbetrieb um.
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