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Gudench Barblan, Wortsammler. (sent-online.ch / Wikicommons) |
Als ich hier vor zwei Monaten vom Punt Ota in Pontresina
berichtete und dass die Leute von dieser Brücke in der Reformationszeit die Heiligenstatuen und -bilder des Ortes ins Wasser warfen, da liess ich ein sprachliches Detail aus. Die Bilderstürmer riefen dem, wie sie ihn sahen, katholischen Kram höhnisch nach: "Bhieti Gott!" Sie zogen sich damit den rätoromanischen Namen zu, der ihnen seither anhaftet: "ils Pietigots". Im Engadin tragen die Einwohnerinnen und Einwohner fast aller Dörfer solche angestammten, heutzutage nicht mehr wirklich lebendigen und doch nicht ganz verschwundenen Namen; dasselbe Phänomen gibt es auch in anderen Gegenden der Schweiz. Die Sprachwissenschaft spricht von "
Ortsnecknamen".P.S. Der Rechtsanwalt Gudench Barblan, vor etwas mehr als 100 Jahren verstorhen, sammelte die Ortsnecknamen des Engadins, darunter die Bezeichnung "Pietigots". Seine Liste findet sich in der Wikipedia. Er selber war aus Schuls und demnach ein … "Schwein".
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