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Seit 1898 bläst der Elefant nun schon Wasser. |
Im Osten Zürichs fliesst am Fusse des Adlisbergs der Stöckenbach durch ein Tobel, das der Wanderer von heute als malerisch empfindet - wenigstens ging es mir diese Woche so. Mitten im Bachbett erblickte ich den legendären Elefanten aus Beton, von dem ich schon viel gehört hatte. Er ist seit mehr als einem Jahrhundert der Liebling aller Stadtkinder, die gern auf ihm
reiten oder sich unter den Bogen des Wasserstrahls stellen, der aus seinem Rüssel spritzt. Das Tier wurde 1898 geschaffen auf Initiative eines Verschönerungsvereins, und es wurde "Dschumbo" getauft nach dem legendären Elefanten, der ab 1865 lange Jahre brav Besucher auf seinem Rücken durch den "London Zoo" trug. Der Stöckenbach heisst im Volksmund übrigens Elefantenbach; doch wer nun meint, der Betonelefant habe mit seinem Charisma dem Bach sozusagen einen neuen Namen verschafft, der irrt. Umgekehrt. Schon 1830 war der Name "Elefantenbach" im Umlauf, man vermutet, dass daran einige entsprechend geformte Felsen schuld sind. Es war dann der Name des Baches, der den pensionierten Bauunternehmer und Quästor des Verschönerungsvereins inspirierte, einen Elefanten zu realisieren. Ein Geniestreich, wenn man die Beliebtheit des Ortes bis heute zum Masse nimmt.
Und hier eine Variante, wie man im Rahmen eines Sonntagsspazierganges in einer halben Stunde hinkommt: Tram 11 bis Haltestelle Burgwies. Links (Fahrtrichtung Tram stadtauswärts) dem Wanderwegweiser Richtung Werenbachtobel folgen, doch nicht ins Werenbachtobel, sondern weiter oben links in den Stöckentobelweg biegen. Nun alles dem Bach entlang, wobei man die Witikonerstrasse in einem Fussgängertunnel unterquert. Viel Spass! Und liebe Kinder, seid lieb zum Elefanten, denn er ist alt!
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