Hans Schärer, 1927 bis 1997, Maler von Madonnen und erotischen Aquarellen. Beide Aspekte zeigt derzeit das Aargauer Kunsthaus in Aarau. Ich war diese Woche dort und machte Fotos. Voilà ein paar Madonnen und andere ikonische Frauengestalten, die übrigens interessant gemacht sind. Schärer baute gerne Steine, Muscheln oder Scherben ein, so dass seine Gemälde oft flächig sind, ja Reliefcharakter haben. Sie sind mal karnevalesk, mal Voodoo. Man gehe nach Aarau und schaue selber, es lohnt sich.
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Sonntag, 31. Mai 2015
Samstag, 30. Mai 2015
Delsberg?
Delsberg/Delémont im ersten Weltkrieg: Verladen der Feldpost. (Schweizerisches Bundesarchiv/Wikicommons) |
Freitag, 29. Mai 2015
Bestialischer Stumpen
Tut mir leid, wenn das Foto ein wenig dunkel ist. Man siehts aber schon, oder? Ein altes Rössli-Stumpen-Werbeschild an einer Hauswand in Unterägeri. Waren das Zeiten, als die Männer noch Stumpen rauchten. Zum Beispiel der Bäcker Kürsteiner, der in den Sechzigerjahren auf dem Töffli am Samstag nachmittag um vier bei uns vorfuhr und ein unglaublich gutes Weissbrot auslieferte. Er rauchte beim Fahren. Immer noch besser als in der Beiz. Dort stank es jeweils bestialisch, als Kind hielt man das manchmal gar nicht aus. Wobei es Beizen und Beizen gab. Normale, in denen gemässigt geraucht wurde. Und, eben, Stumpenbeizen. Lang ists her.
Donnerstag, 28. Mai 2015
Kurts Buch über Marcos Leben
1995 fing ich beim Facts an, das damals auch anfing (mittlerweile ist das Heftli ja längst schon wieder tot). Unter vielen brillanten Kollegen einer der zwei, drei brillantesten war Kurt Brandenberger; er war Auslandchef. Jetzt hat Kurt ein Buch über Marco Camenisch geschrieben, den Italienischbündner, der im Gymnasium super Noten hat, es aber zum Leidwesen seiner Eltern vor der Matura verlässt; er will bei den einfachen Leuten sein, möchte ein Proletarier sein. Er kifft, macht ein Kind, um das er sich nicht gross kümmert, wird Hilfsarbeiter und Alternativbauer und und und. Vor allem aber beginnt er bald mit dem, was er selber "Widerstand" nennen würde, was ihm aber auch das Beiwort "Ökoterrorist" einbringt. Er sprengt Strommasten und Anlagen der verhassten Elektrizitätskonzerne. Schliesslich die Verhaftung und das Gefängnis. Er flieht mit ein paar Berufsverbrechern, taucht unter. Als ein Jahrzehnt später in Brusio ein Grenzwächter erschossen wird, deuten die Indizien auf ihn, den die Polizei nach der Tat wieder eingefangen hat. Er wird verurteilt, die Strafe ist hart. Seither, seit 25 Jahren, sitzt er im Gefängnis und ist für jüngere Leute, auch für gewalttätige, ein Vorbild. Ich muss gestehen, dass ich Radikale dieser Art nie verstanden habe. Aber Camenischs Leben wird durch Kurts Buch doch um einiges erhellt, ich empfehle es sehr zur Lektüre.
"Marco Camenisch. Lebenslänglich im Widerstand", von Kurt Brandenberger, Echtzeit Verlag.
"Marco Camenisch. Lebenslänglich im Widerstand", von Kurt Brandenberger, Echtzeit Verlag.
Mittwoch, 27. Mai 2015
Tag der offenen Wand
In Hochfelden ZH gewährte uns vor einiger Zeit ein verfallender Fachwerkbau Einblick in das Geheimnis seines Aufbaus. Wo der weisse Verputz weg war, sahen wir Weidengeflecht und darin als Füllung - nun, was war die Bröckelware einst, Erde oder Lehm? Stroh glaubten wir auch zu erkennen an diesem Tag der offenen Wand.
Dienstag, 26. Mai 2015
Zwei Stunden in Mittelerde
Gestern Fahrt nach Jenins und Besuch des Greisinger Museums. Es heisst so nach Bernd Greisinger, einem früheren Bankkaufmann aus Deutschland, der offenbar Geld scheffelte. Er kaufte damit überall auf der Welt Tolkien-Objekte zusammen und eröffnete vor zwei Jahren an seinem neuen Lebensort in der Bündner Herrschaft besagtes Museum. Eine geführte Tour dauert mehr als zwei Stunden, kostet 50 Franken und ist erschlagend - eine unglaubliche Fülle an Gegenständen aller Art erwartet einen; indestens ebenso interessant ist das Museum selber, ein unterirdischer Bau nach Hobbitart. Doch, die Reise nach Mittelerde hat sich gelohnt.
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Soweit meine sechs Fotos. Die Frau, Enza, une Romande, war unsere Führerin. |
Montag, 25. Mai 2015
Geometrie in Bern
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Bern, die Matthäuskirche mit dem spätantiken Amphitheater. |
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So wird man im Resti gern empfangen. |
- Der Blutturm, der unten an der Aare die eine der Berner Stadtbefestigungen abschliesst. Unheimliche Sache, man nannte ihn auch Hexenturm.
- Das spätantike Amphitheater gleich neben der Matthäuskirche im Rossfeld. Geometrische Sache; die Kirche ist ein Dreieck, ihr Turm ein Viereck, das Theater ein Kreis.
- Die Reichenbachfähre, mit der wir die Aare in ihrer Schleife nördlich von Bern überquerten. Mythische Sache, Fährefahren weckt immer gleich die Bilder vom Fährmann Charon, den Flüssen Acheron und Styx und dem Totenreich Hades.
- Schloss Reichenbach, das mit einer Brauerei untrennbar verwachsen ist. Enttäuschende Sache: Wir hatten es uns grösser vorgestellt, wie Leute aus Zürich das in allem zu tun pflegen. Gut gefiel uns die Gartenbeiz gleich bei der Fähre.
- Ein menschenhohes Sudoku im Weiler Unterlindach. Unterhaltende Sache. Theoretisch. Die Bise trieb uns weiter.
- Der Zmittag im Schüpbärg-Beizli. Schmackhafte Sache, auch wenn wir vielleicht ein wenig lang verhockten.
- Der römische Votivstein in der Kirche von Rapperswil, über den ich gestern berichtete. Bewegende Sache; mein Gemüt gerät stets in Wallung, wenn es etwas berühren kann, das uralt ist und bis zu uns durchgehalten hat.
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Sudoku in Unterlindach. |
Sonntag, 24. Mai 2015
Wir huldigten Merkur
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Der Votivstein von Rapperswil. Links die Silbe EX. |
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Der nahe Freiheitsstein. |
Man lese auch meine Kolumne über Attiswil, wo es den sogenannten Freistein gibt.
Samstag, 23. Mai 2015
Die Fähre und der Fischer
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Beat Fischer. Von Johann Rudolf Huber, 1696. (Wikicommons) |
Freitag, 22. Mai 2015
Jener Sommer 89
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Damals in Palmyra. |
Donnerstag, 21. Mai 2015
Asche zu Asche
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Ein Kerzomat, 3 Fr. kostet eine Kerze. |
Mittwoch, 20. Mai 2015
Gitagot? Fasnachtsschnitta?
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Oh du schönes Wallis: eine alte Suone. |
Äs heigi no jedem gitagot.Wer sich für die Walliser Mundart interessiert - hier ein sehr schöner Aufsatz mit vielen Wort-Müsterli. Man erfährt darin zum Beispiel, was eine "Fasnachtsschnitta" ist. Ein Geländestück, das einer an der Fasnacht beim Spielen oder Zechen verlor.
Dienstag, 19. Mai 2015
Meine tägliche Wanderung
Seit vielen Wochen ist die Strasse zu meinem Haus auf 700 Metern aufgerissen. Immer wieder mal fehlt ein neuer Trottoirabschnitt, klafft ein neues Loch, versperrt eine neue Barriere einen Hauszugang, brummt eine neue Grossmaschine und versperrt den Weg. Bis mindestens in den Herbst hinein soll das so weitergehen. Fussgänger ziehen, wenn sie hinunter zur Bahnstation halten, mit Vorteil gute Schuhe an, man will sich ja nicht den Fuss verknacksen. Als Wanderer ist man im Vorteil, Erfahrung im groben Terrain ist derzeit an der Langwattstrasse in Zollikerberg ein grosses Plus.
Montag, 18. Mai 2015
In Kaiserstuhl floss Edelblut
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Schloss Rötteln (D) gegenüber Kaiserstuhl. |
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Blick von Kaiserstuhls Brücke auf den Rhein. |
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Wassergetier in der "Fischbeiz": Forelle, Zander, Crevette auf Risotto. |
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Dessert mit Cheesecake, Mousse, Erdbeeren, Rhabarberglace. |
Sonntag, 17. Mai 2015
Wasabi ins Haar
Zwei Fotos von der Tour Winterthur-Flaach, die wir unlängst machten. Mir ist nicht klar, was Julius Caesar mit Kleintieren zu tun hat, wirklich gar nicht. Und wenn ein Coiffeursalon "Wasabi" heisst, frage ich mich, ob die den Kunden Wasabi auf den Haarboden schmieren, Durchblutung anregen und so.
Samstag, 16. Mai 2015
Wir machen ein U
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Schwarzwasserstelz von Julius Lange, 19. Jahrhundert. (Wikicommons) |
Freitag, 15. Mai 2015
Angel Dust in Schaffhausen
Eine Bushaltestelle in Beringen, Kanton Schaffhausen. Darunter eine Werbung. pcp.ch verkauft elektronische Ware und Computer. Guter Name? Mein Problem ist, dass ich bei den drei Buchstaben an die Droge PCP denken muss, auch Angel Dust genannt. Ein gefährlicher Stoff, der zu den dissoziativen Drogen zählt, seine Konsumenten in die absonderlichsten Wahnzustände versetzt und auch schizophrene Schübe auslösen kann. Das Wort pcp lässt mich gruseln.
Donnerstag, 14. Mai 2015
Ich gab mir den Spir
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Der Vorderrhein in der Ruinaulta-Schlucht, gesehen vom Spir. |
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Die Plattform erinnert wirklich an einen Vogel. |
Mittwoch, 13. Mai 2015
75B
Dienstag, 12. Mai 2015
Ballys pädagogischer Patriotismus
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Das "Tor" zum Park, wenn man von Schönenwerd her kommt: das Bally-Kosthaus von 1919, eine soziale Einrichtung für die Arbeiter. |
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Das Pfahlbauerdörfchen. Eine Brücke gibt es nicht. |
Montag, 11. Mai 2015
Auf einmal waren sie weg
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Beromünster vom Schlosswäldli (Waldkathedrale) aus gesehen. |
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Sieht gut aus, oder? |
- In Sursee schauten wir uns den Pranger am Rathaus an. Eine Frau fragte uns, ob wir die für die Stadtführung angemeldete Gruppe seien. Sie sei die Führerin. Hätten wir ja gesagt, wäre es gleich losgegangen.
- In Greuel sahen wir neu gebaute Häuser, die zum Namen dieses Ortsteils von Schenkon passten.
- Auf dem Grüt gsprächleten wir mit einem alten Bauern. Er sagte, früher sei er viel in die Berge und habe einmal in Italiens höchster Berghütte übernachtet. Sie liege auf 6700 Metern.
- Auf dem Blosenberg sichteten wir bei Hörstation 7 des Radiowegs eine pendelartig aufgehängte Kugel. Kunst? Wer dazu etwas weiss, bitte melden!
- Die Waldkathedrale kurz vor Beromünster war toll und untoll zugleich. Die Prachtanlage, angelegt für die Chorherren des Stifts zu Beromünster und deren Lustwandeleien, war einst eine Art englischer Garten mit niedrigen Bäumen, Hecken, Rasen. Weil man sie später dem freien Wachstum überliess, ist die geometrische Herrlichkeit nur noch erahnbar.
- Sehr gut das Essen im Hirschen, einem charismatischen Gemäuer neben dem Stift. Ich hatte ein Kalbssteak mit Morchelsauce, Spargeln, Frühkartoffeln, dazu gab es Rotwein.
- Im Erlosenwald kamen wir zum Vogelmoos. Eine traumhafte Naturfläche; zuhause fand ich heraus, dass sie gar nicht alt ist.
- Selbst die allerrobusteste Blase der Welt kann an ihre Grenzen stossen. Nach Römerswil musste ich pinkeln und schlug mich kurz in die Büsche. In der Zwischenzeit schaffte es mein Grüpplein, vom rechten Weg abzukommen. Ich langte allein in Hochdorf an, trank ein geeistes Sagres und koordinierte per Handy das Wiedersehen mit den anderen im Zug Richtung Lenzburg.
Im Vogelmoos.
Sonntag, 10. Mai 2015
Abschaffe!
"Die fachlichen Kompetenzen, die Erfahrung und die persönliche Motivation unserer Mitarbeitenden in Kombination mit Offenheit und Neugierde sind unser grösstes Kapital. Darauf bin ich enorm stolz - und überzeugt, dass wir für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet sind."Gähn. Abschaffe! Den Chef und das Heftli. Das Bundesamt natürlich nicht.
Samstag, 9. Mai 2015
Blosenberg, wir kommen
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Schmuck, der Blosenbergturm. (Wikicommons/ Rekoki) |
P.S. Zürich stimmt bald einmal ab, ob es an ein Zürich-Museum zahlen will; es geht um eine Ausstellungsfläche im bestehenden Landesmuseum, auf welcher die Stadt ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft darstellen würde. Ich und zwei Tagikollegen schauten uns in diesem Zusammenhang in Bern, Basel, Lausanne und Genf um: Wie präsentieren sie dort ihre Historie? Der Artikel ist interessant geworden, meine ich; hier kann man ihn nachlesen.
Freitag, 8. Mai 2015
Leidenschaftlicher Einzelgänger

Donnerstag, 7. Mai 2015
Die Karrenspurenexpedition
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Schöner Wanderstart: Blick von der Station Vuiteboeuf nach Vuiteboeuf. |
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Die verflixten Rillen waren gar nicht einfach zu fotografieren. |
Mittwoch, 6. Mai 2015
La voie à ornières
Und da wir somit bei sprachlichen Dingen gelandet sind: Wie nennt man einen Einwohner von Sainte-Croix? "Sainte-Croisard", hätte ich jetzt spontan gesagt. Falsch! C'est un Sainte-Crix.
Dienstag, 5. Mai 2015
Wer bist du, Toter?
Am 1. Mai ging ich kurz ins Wallis, jemanden besuchen. Zudem machte ich in Leuk einen Halt und schaute mir die Stephanskirche und vor allem deren Beinhaus an; hatte ich schon lange tun wollen. Fast 20 Meter lang ist die Schädelwand im Beinhaus, gut 2 Meter hoch und wohl gegen 2 Meter tief. Zuhause lud ich die Fotos von der Kamera auf den Computer hoch - das Verarbeitungsprogramm iPhoto reagierte auf dieselbe Weise wie immer, wenn auf Fotos Menschen auftauchen: Es bat mich, die Herren und Damen zu identifizieren.
Montag, 4. Mai 2015
Dick und dünn in Flaach
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Rapsfelder bei Desibach. |
Abgesehen vom Spargel natürlich. Gislers werfen in den drei Monaten der Spargelsaison alles an die Verkaufs- und Servierfront, was sie haben; den Dessert servierte uns strahlend ein kleines Mädchen. Jedes Jahr bauen sie ihre mehrräumige, teilweise mit Heizstrahlern versehene Besenbeiz neu und dekorieren sie anders. Heuer war das Thema "Birke", die Lampe über unserem Tisch war in einen Birkenprügel eingebaut. Der Spargel war dann wirklich fein. Ich nahm meinen mit Hollandaise und leistete mir dazu eine Portion Pommes Frites, weswegen mich Wanderfreund R. als Barbar beschimpfte. Etwas, was jetzt bitte nicht als grosse Kritik gelesen werde, aber doch erzählt sei: C. fiel auf, dass unsere Spargeln dünn waren. Sie fragte die eine Servierfrau, ob auf dem Hof keine dickeren wüchsen. "Momoll", antwortete die Frau. "Aber die dicken Spargeln liefern wir an die Gastrobetriebe. Und die dünnen muss schliesslich auch jemand essen."
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