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Werthenstein LU mit der kleinen Emme. |
Jakob Schmidlin, geboren 1699 in Hergiswil bei Willisau in eine mausarme Familie, ums Leben gebracht 48 Jahre später in Luzern durch obrigkeitlich verfügtes Erwürgen. Von den Leuten, die sich um ihn geschart hatten, wurden an die 80 verbannt, andere eingekerkert, wieder andere in die Galeerensklaverei verkauft. Was hatte
Schmidlin Schlimmes verbrochen? Den Pietismus hatte er entdeckt und gelebt, jene volkstümliche Frömmigkeit, welche ganz ohne Priester funktioniert, die einem Himmel und Hölle predigen und für die meisten ihrer Handlungen kräftig kassieren. Luzerns Obrigkeit versuchte damals mit allen Mitteln, den Katholizismus als Staatsreligion zu verteidigen, daher das brutale Vorgehen gegen Schmidlin und seine Anhängerschaft. Nicht nur der Pietist selber wurde am Ende vernichtet, sondern auch sein Heimwesen Sulzig oberhalb Werthenstein, wo er sich als Kleinbauer, Knecht, Fuhrmann durchgeschlagen hatte. Von dort hat er den Übernamen, unter dem er bis heute als ein Exempel für die traurigen Zustände im Ancien Regime herhält: Sulzjoggi oder auch Sulzigjoggi.
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