Fehlt in der Story: Karin (und Partner) auf dem Cheisacher. |
Und hier für alle, die es interessiert, die gedokterte Version aus dem gestrigen "Bund":
Der kleine Bund
Zu Fuss Diese Woche im Fricktal, Kanton Aargau.
Ein Turm und seine Salami
Thomas Widmer
Eines warmen Februartags fahren wir zu neunt los. Im Bus queren wir von Brugg her den Bözberg, einen Übergang, den schon die alten Römer nutzten. Weil ich mich mit meiner Sitznachbarin unterhalte, entgeht mir die Verwandlung der Landschaft. Sie wird zum Garten. Das Fricktal ist das Reich der Vögel, Reben, Kirschen, ein Obstparadies, dessen Hecken, Baumketten, Hügelwellen mich an die Toskana erinnern. Seine tieferen Teile gelten als die wärmste Region nördlich der Alpen mit 40 Sonnentagen mehr pro Jahr als das Mittelland.
In Effingen steigen wir aus. Kurzer Blick auf den Wegweiser, jawohl, die Sennhütte ist verzeichnet. Anderthalb Stunden später sind wir bei diesem ersten Zwischenziel, haben es allerdings, weil uns die Schilder des «Helsana»-Trails narrten, auf einem Umweg erreicht. Bereits sehen wir auf der nächsten Krete den Cheisacherturm aus hellem Holz. Wir streben ihm via Ampfernhöhe zu, wo uns ein Bunker interessiert, eine ehemalige Sanitätshilfsstelle. An ihm vorbei halten wir aufwärts, bleiben dabei auf dem Wanderweg Richtung Bürersteig, biegen schliesslich doch von ihm links ab; bis zur Turmweihe am 1. Mai soll die entsprechende Beschilderung angebracht sein.
Schlank ist der Turm, frisch, elegant. Auf der Plattform 24 Meter über Boden schauen wir uns um. Die Luft ist dunstig. Wir sehen das Fricktal vor uns ausgebreitet samt dem nahen Gansingen, sehen den Rest unserer Route, die auf den Laubberg führen wird und nach Wil – sehen aber nicht die Alpen und den Feldberg. Macht nichts. Denn jetzt lockt die nächste Attraktion. Endlich müssen wir doch weiter, wir haben noch einmal zweieinhalb Schwitzstunden vor uns. Auf Waldwegen geht es hinüber zum Bürersteig. Und dann geht es wieder aufwärts und am Bürerhorn vorbei zum Laubberg. Rührend die rudimentäre Kapelle mit der Pietà. Wir halten inne. Und steigen alsbald auf dem steilen Stationenweg und später durch einen sanften Hang ab nach Wil. Dort werden wir wieder an den Turm erinnert. Eine Fricktalerin hat erzählt, dass die Bäckerei Weber das Cheisacher Tübli kreiert hat, eine Praline. Und beim Metzger des Schwyzerhüsli, in dessen Gastwirtschaft wir ein Bier nehmen, gibt es die Cheisacher-Turm-Salami, die wir oben beim Turm gegessen haben. Da nimmt eine Region Anteil an ihrem Bauwerk.
Ich schätze mal es war der "Ex-Freund", beim Bund.
AntwortenLöschenOffensichtlicher geht's nimmer, oder?
Ich finde es aber gar nicht lustig, sondern sehr ungerecht gegenüber Karin und René! Aber machen lässt sich ja wahrscheinlich nichts dagegen....
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