Alles ist beim Wandern im Spätherbst verstärkt: die Farbkraft der Natur vor allem, aber auch die Gefühle des Wanderers, der weiss, dass bald alles vorbei ist. Nicht für immer natürlich - aber die herrlichsten Gegenden sind doch demnächst für Monate verschneit und kaum zugänglich. Umso mehr geniesst der Wanderer derzeit seine Wege. Gestern fuhren wir nach Euthal am hinteren Sihlsee. Die Gipfel um den mächtigen Fluebrig (auf dem Foto links der Mitte) wirkten aus dem Bus düster und abweisend. Dann aber, im Aufstieg zur Bärlaui, plötzlich blauer Himmel, der Föhn vertrieb uns die Wolken. Das war grandios, wie überhaupt die ganze 5-Stunden-Route Euthal - Bärlaui - Sattelegg - Rinderweidhorn - Wiselegg - Schleipfenmüli - Lachen Bahnhof. Danke, dass es dich gibt, lieber Föhn!
Ich finde auch, dass der Föhn schon lange mal ein Vivat verdient hat (In Deutschland liest man beim Stichwort Föhn immer nur von München, Kopfweh und gereizten Autofahrern). Föhn ist das für die Landschaft, was in der Literatur "magischer Realismus" ist.
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