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Streng war der Aufstieg. Der Abstieg dann auch. Tällifurgga, 2568 Meter. |
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Pilzpastetli im Walserhuus, Sertig. |
Am Samstag eine 5 1/2-Stunden-Wanderung im prachtvollsten Herbstwetter des Jahres: von Davos Dorf ins Dischmatal bis Teufi, via Rüedischtälli hinauf zur Tällifurgga (1030 Höhenmeter) und hinab nach Sertig Dörfli und Sertig Sand (730 Höhenmeter). Unterwegs stimmte einfach alles: Die Nadelbäume verfärbten sich nach altem Bündner Oktoberbrauch ins Knallgelbe. Die Bäche waren klar und sauber wie im Bildband. Die Weitsicht war vorbildlich, reichte von der Furgga aus bis zum Tödi. Und diese Stille der seit Wochen verlassenen Alp Rüeditschtälli mit dem schützenden Kreuz auf dem nahen Hoger! Wir trafen in den mittleren vier Stunden der Wanderung genau drei Menschen und zwei Hunde. Bös dann der Kontrast in Sertig, das übrigens von einem Bauer total verbschüttet und vermistet worden war; das Hochtal stank übel. An sich ist Sertig ein wunderbares winziges Bergnest. Aber eben, die Nähe zu Davos. Der Rummel, dem wir uns auf der Wanderung entzogen hatten, setzte uns nun umso brutaler zu. Es wimmelte von Bikern, Familien, Schlendergrüppchen, die mit dem Auto angekarrt waren und meinten, sie seien an der frischen Luft gewesen, wenn sie die zehn Minuten vom Dörfli zum Sand gingen. Schlau unsere Antimethode: Wir sassen den Trubel aus und reisten erst gegen sechs ab, als längst der Schatten gekommen und die Masse vertrieben hatte.
Hübsch die Heimfahrt mit der Rhätischen Bahn von Davos nach Landquart. In Teilen des Zuges ging das Licht aus und blieb weg, ein technisches Problem. Wir fuhren im Dunkeln, sahen im nachtblauen Himmel die schwarzen Bergsilhouetten wie Scherenschnitte, das Signal auf der Antenne von Valzeina blinkte weihnachtlich. Als die Kondukteuse kam, fragte K. sie, was eigentlich genau in Capuns drin sei. Die Kondukteuse erklärte es uns im Detail und sagte am Schluss, das sei eben ihr angestammter Beruf. Sie sei gelernte Köchin.
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Die Alp Rüedischtälli im Zeichen des schützenden Kreuzes. |
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