Je früher der Heilige gelebt hat, desto unsicherer ist, ob er gelebt hat. Wenden wir diesen Grundsatz auf den heiligen Beatus an, dessen Klausnerhöhle ich am Montag wandernd passierte, müssen wir sagen: eine höchst vage Gestalt. Er gilt als erster Missionar der Schweiz, soll ein Engländer gewesen sein, der in Rom von Petrus persönlich geweiht und nach Helvetien geschickt wurde, als Werber für den jungen christlichen Glauben. Über dem Thunersee soll er sich mit einem Drachen angelegt und diesen verjagt, soll dann wohltätig gewirkt haben, bis er 112 nach Christus starb. Eine schöne Geschichte. Aber gab es den Helden, der sie belebt? Wir wissen es nicht, es ist zu lange her.
An der Illustration aus einer Lebensbeschreibung von 1511 von Beatus, siehe unten, finde ich interessant, dass der heilige Beatus in ihr "Sant Bat" genannt wird. Es erinnert mich daran, dass im Zürcher Dialekt ein Beat früher ein "Batt" war. Beatus hat seinen Namenstag übrigens Anfang nächste Woche. Am 9. Mai.
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Beatus am Heilen. Hinten der Thunersee und seine Klause. (Wikicommons) |
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