Gestern versprach ich, auf meine Rundtour ab Lenzburg vom Auffahrtstag näher einzugehen; so sei es. Die Route: Lenzburg SBB - Staufen - Staufberg - Hallstattgräber im Niederholz - Birren - Esterliturm - Bärenloch - Fünfweiher - Bad - Obere Mühle - Lenzburg SBB (3 1/2 Stunden, je 310 Meter auf- und abwärts). Einige Wegpartien fand ich wunderbar, zum Beispiel den Abstieg vom Esterliturm durchs Bärenloch. Zwei Dinge möchte ich hervorheben:
- Staufberg. Ihn sieht man immer, wenn man im Zug von Zürich nach Olten fährt, zuerst kommt Lenzburgs Schlossberg, dann, etwas weiter entfernt ebenfalls zur Linken, der Staufberg. Er ist ein grandioser Aussichtspunkt, von der Kirchenterrasse aus hätte ich gerne länger ins Land geblickt, bloss rüttelte die Bise an meinen Kleidern und Nerven. Die Kirche auf dem Staufberg war lange in hugenottischer Hand. Zur Erinnerung: Die Hugenotten waren Protestanten, die im Frankreich des 17. Jahrhunderts verfolgt wurden und flohen. Der sehr reichen Familie Brutel de la Rivière erging es so. Sie fand im Aargau eine neue Heimat und erwarb die Herrschaft Schafisheim. An Etienne Brutel, 1683 bis 1752, erinnert beim Kirchenportal eine Gedenktafel.
- Hallstatt-Gräber. Die Hallstatt-Zeit dauert circa von 800 bis 400 vor Christus, man liest den Begriff oft auf archäologischen Tafeln. Die Grabhügel nördlich von Seon im Niederholz, an denen ich vorbeikam, wurden vermutlich schon in der Bronzezeit um 1500 vor Christus angelegt. Sicher aber nutzten die Menschen der Hallstatt-Zeit 1000 Jahre später den Ort (wieder) als Bestattungsplatz. Ich fand die Anlage mit den vier deutlich erkennbaren, begrasten Grabhügeln am Waldrand, sogenannten Tumuli, berührend. Mir gefällt, dass schon die Menschen der Vorzeit ihren Verstorbenen Zeichen setzten.
Der Staufberg mit der Kirche im Rückblick. Einer der Hallstatt-Grabhügel im Niederholz. Zwei Lenzburger Hügel: Schlossberg (links) und Gofi. Jawohl, Gofi.
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