Pertundere heisst das lateinische Verb, durchbohren, pertusus ist das Partizip Passiv dazu, durchbohrt. Der französische Name "Pierre Pertuis" leitet sich davon ab: durchbohrter oder durchstossener Stein. Allerdings war das Loch wohl schon von der Natur angelegt, bevor es die Römer vergrösserten und eine Strasse hindurchzogen. Als ich am Samstag von Sonceboz nach Tavannes ging, kam ich vorbei - der Ort ist atemberaubend. Pierre Pertuis liegt etwa 300 Meter nördlich des gleichnamigen bernjurassischen Passes, der die Wasserscheide der beiden Täler der Schüss und der Birs bildet. Eine alte lateinische Inschrift ist durch ein Schild verdeutlicht und übersetzt. Der römische Verwaltungsbeamte Marcus Dunius Paternus, der sie anbringen liess, war eher der Ausbauer als der Erbauer des Tunnels und der Strasse, sagt die Forschung. Duumvir oder duovir heisst übrigens, dass er sein Amt mit einem gleichgestellten Kollegen teilte. Heutzutage nennt man es "Jobsharing".
Das Jobsharing hat sich in der römischen Republik ja durchaus bewährt bis hinauf zu den höchsten Staatsämtern (Konsul, Prätor, Ädilen), obwohl es teilweise auch vorkam, dass sie sich gegenseitig blockierten.
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