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Samstag, 16. Juli 2016
Rausch und Räuschling
Wissen alle, was ein Räuschling ist? Nein, kein Besoffener. Sondern eine Traube und der nach ihr benannte Weisswein. Räuschling gibt es praktisch nur im Kanton Zürich und da vor allem am rechten Zürichsee-Ufer. Gestern brachte ich im Tagi einen längeren Artikel zum Thema, ich hatte zuvor einen Winzer besucht, Diederik Michel in Küsnacht, der pro Jahr gut 4500 Flaschen Räuschling herstellt. Dessen Name leitet sich übrigens wohl gar nicht vom "Rausch" gleich angesäuselt ab. Vermutet wird, dass "rötsch" im Namen steckt, die Blattstiele dieser Rebsorte sind auffallend rötlich. Eine andere Deutung vermutet einen Zusammenhang mit "rauschen". Der Räuschling hat stark behaarte, schwere Blätter. Es rauscht daher im Rebberg markant, wenn es windet. Nun noch ein letztes: Der Räuschling ist eine uralte, original Zürcherische Traube. In früheren Jahrhunderten, als die Winzerei noch eher krud vor sich ging und Menge das allerhöchste Ziel war, muss diese Sorte einen ziemlich rauen Tropfen ergeben haben. Man nannte den Räuschling "Suurgörpsler". Dass er heute gmögig ist, perfekt für einen Sommerapero, alles andere als krud sauer - man probiere es aus. Ich selber habe bereits eine Flasche getrunken und war sehr zufrieden.
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