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Ledi Garage in Feutersoey BE: Lounge-Ecke
das Gstaad Automobile Club. |
Hansueli Brand aus Feutersoey an der Strasse von Gstaad nach Gsteig spricht urchigen Dialekt, er sagt zum Beispiel "Rennstreckleni". Sohn eines Bergbauern und Skilehrers ist er und verkehrt gleichzeitig mit den Reichen und Superreichen von Gstaad. Das Auto schafft die Verbindung. Vor 36 Jahren machte sich Brand mit seiner
Ledi Garage selbständig. Er ist Land-Rover-Händler. Und hat ein Autohotel gegründet. Die Geschäftsidee ist die: Viele Leute in der Gegend haben mehrere teure - sehr, sehr, sehr teure - Autos und keinen Platz dafür. Bei Brand können sie ihre Autos einlagern, natürlich sind die Sicherheits-Vorkehrungen entsprechend und der Service garantiert. Als wir, ein Journalistengrüppli, kürzlich zu Besuch waren, sprangen uns fast die Augen aus dem Kopf. Da reihen sich die Sportwagen und Boliden der Fünfziger-, Sechziger-. Siebzigerjahre, die Originalmodelle, die in Le Mans fuhren oder auch die Rallye Paris-Dakar bestritten (wie Brand selber, übrigens). Knallgelb und buntrot waren sie damals noch gespritzt, es war die Ära, als das Auto grandios war, ein Faszinosum. Der Wagenpark, den wir nicht fotografieren durften, ist Millionen wert. Und natürlich hängen an jedem Auto die Emotionen des Besitzers. Im Obergeschoss treffen sich im
Gstaad Automobile Club jene 56 Leute, die glückliche Mitglieder sind; man kann nur durch Einladung dazustossen, das Auswahlverfahren läuft oft jahrelang. Clay Regazzoni, Bernie Ecclestone, Gunter Sachs: einige klingende Namen des Clubs, wer verstorben ist, bleibt in Erinnerung. Die Lounge ist eine Kirche des Verbrennungsmotors mit Originalpokalen diverser Rennen, mit Fotos wichtiger Rennfahrer, mit Modellen, die selber zehntausende Franken wert sind. Brand, der Saaner: bauernschlau und ortsverbunden und doch global denkend und als Club-Präsident freundschaftlich verkehrend mit Milliardären, es verschränkten sich Business und Passion. Ah ja, am Schluss zeigte uns Brand eine Etage mit alten, perfekt instandgehaltenen Bugatti, die alle Waadtländer Nummernschilder trugen; sie gehören samt und sonders einer einzigen Familie. Welcher? Das hat er uns nicht verraten, Geschäftsgeheimnis.
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