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Montag, 3. Dezember 2018

Zickelzackelroute

Ungarn in der Schweiz.

Rote Augenschmeichlerin.
Was wir alles sahen am Samstag, der der erste Dezembertag war - Winterbeginn bei feuchtem, nebligem, mildem Wetter! Zum Beispiel passierten wir eine grosse Weide mit Zackelschafen. Ich gebe gerne zu, diese Tierchenart nicht gekannt zu haben, den anderen im Grüpplein ging es gleich. Gott sei Dank gibt es das Internet, ich googelte "Schaf mit geraden Hörnern" und kam gleich zum Zackelschaf. Dieses gilt laut Wikipedia seit über 1100 Jahren als "Gefährtin der Ungarn". Hm. Hübsch sind sie auf jeden Fall, die Schafe mit den V-förmig vom Kopf in die Höhe abzweigenden, an sich geraden, gleichzeitig spiralförmigen Hörnern. Zu unserer Route: Wir gingen von Safenwil nach Zofingen. Aber nicht in der Direttissima, sondern im Hin und Her durch die riesigen Waldungen auf den Höhen östlich des Wiggertals. Es war sozusagen eine Zickel-Zackel-Route. Und natürlich gabs zu essen. im Restaurant Rathaus in Zofingen gaben wir uns deftige Kost, ich hatte ein Zürigeschnetzeltes, nach dem ich für den Rest des Tages nichts mehr brauchte.
Der diebstahlsichere Rollator von Safenwil.

Sonntag, 2. Dezember 2018

Das Nagelproblem

Gott sei Dank hat sie den Fuss noch: Corinne Suter, hier 2017.
(Foto: Stefan Brending, Wikicommons)
Zum Wandern braucht man die Füsse, und daher dürfte diese Geschichte für Wanderer interessant sein. Sie handelt von einem Fuss, der knapp vor der Amputation gerettet wurde. Und von seiner Besitzerin, der Schweizer Ski-Abfahrerin Corinne Suter, die ein Fussproblem etwas sehr leger nahm. Gelesen habe ich die Moritat gestern im Tagi. Sie beginnt diesen Herbst damit, dass Suter, 24, einen neuen Skischuh testet. Nach einem intensiven Training stellt sie fest, dass ihre Zehennägel mit Blut unterlaufen sind. Kann passieren, wenn die Zehen im Schuh permanent vorn anstossen; kennen wir Wanderer auch. Es tut weh, Suter kann fast nicht mehr gehen und bittet eine Physiotherapeutin, die Nägel mit einer Nadel anzubohren, damit der Druck weggeht. Das klappt bestens. Bloss entzündet sich die eine Stelle. Bald danach ist Wochenende, Suter humpelt, der Chefarzt von Swiss-Ski ist in Amerika, sie will ihn nicht belästigen. Ein roter Strich bildet sich, der vom Fuss bis zum Knie hinauf läuft. Suter macht nun doch ein Foto ihres Fusses und schickte es dem Chefarzt. Der reagiert aus den USA sofort: ab ins Spital! Dort lässt Suter allerdings noch vier Patienten vor. Als sie endlich drankomt, ist klar: Blutvergiftung. Die Zeit drängt, sie bekommt eine Antibiotika-Infusion nach der anderen, bleibt vier Tage im Spital, und die Ärzte sagen: Hätte sie noch ein wenig länger gewartet, hätte der Fuss amputiert werden müssen. Die nächsten zwei Monate erscheint Corinne Suter zum Krafttraining dann in weichen Finken. Heute lacht sie über die Sache. Wir auch. Aber gell, liebe Wanderer: schwarze Nägel nicht aufstechen! Oder zumindest gut beobachten, was nachher mit den Fuss passiert! Weil - mit zwei Füssen wandert es sich schöner als mit einem.

Samstag, 1. Dezember 2018

Ich war bei den Indianern


Ganz zuhinterst im Zürcher Seefeld liegt das Nonam, das Nordamerika Native Museum, das die Kultur der nordamerikanischen Indianervölker sowie der Inuit zeigt. Es gehört der Stadt Zürich, die 1961 die sogenannte Sammlung Hotz aufkaufte. Ich ging diese Woche vorbei, um mir die Katsinam anzuschauen, kleine Figuren, die einen primitiv nach Art eines rudimentär bearbeiteten Holzscheites, die anderen elaboriert und farbenstark wie Puppen aus einem alternativen Kinderladen von heute; die Katsinam stellten Ahnengeister dar oder auch Angehörige des Nebelvolkes, zu dem Stämme wie die Zuni und Hopi um Regen beteten. Europäische Künstler des 20. Jahrhunderts, so etwa Emil Nolde, Max Ernst, Sophie Taeuber-Arp und Andy Warhol, liessen sich von den Katsinam inspirieren. Alles gut. Mindestens ebenso interessant fand ich danach aber die Dauerausstellung zuoberst im Haus mit Masken, Waffen, Kanus, Karibufellmänteln und dergleichen. Am Ende war es wie oft. Ich dachte: Du musst noch mal hin, Widmer! Ein Wort zu den Fotos: Die Katsinam konnte ich nicht fotografieren. Blitzen darf man im Museum nicht, was auch richtig ist; und ohne Blitz war das Licht für die Püppchen zu schwach. Stattdessen gibts hier drei Bildli aus der Dauerausstellung.

Freitag, 30. November 2018

Trouvaillen garantiert

Seit wenigen Tagen gibt es den Führer "Wanderparadies Appenzellerland 2"; der Vorgängerband erschien vor zehn Jahren und hat nun also sozusagen ein Brüederli bekommen.  Das Konzept ist dasselbe: An Text nur das Nötigste, nämlich Information zu den einzelnen Wegpunkten einer Route. Dafür sind die Fotos stark gewichtet, sie vermitteln den Überblick, liefern zudem liebenswerte Details und Sinnlichkeit. Eine gute Sache. Die Verfasser kenne ich beide: Jolanda Spengler ist auch Journalistin, wir wanderten schon zusammen. Marcel Steiner wiederum war Redaktor bei der "Appenzeller Zeitung", als ich dort in den 1980ern mein Volo machte. Heute ist er der Kopf des "Appenzeller Verlags", in dem das Buch erschienen ist. Es berücksichtigt übrigens beide Appenzell; gerade im Ausserrhodischen, das nicht so übertouristisiert ist, kann man als Wanderer manche Trouvaille machen. Der neue "Wanderparadies"-Band mit 48 Vorschlägen hilft dabei.

Donnerstag, 29. November 2018

Max, Simone, Ulrich


Ulrich Zwingli hat mich schon immer interessiert, und daher freue ich mich auf den Zwinglifilm, eine der grösseren Schweizer Filmproduktionen bis anhin. Mitte Januar des nächsten Jahres kommt "Zwingli" in die Kinos, gestern bekam ich vom Filmverleih den Hinweis, dass der offizielle Trailer jetzt vorliegt. Ich schaute mir den Clip gleich an und musste lachen: Max Simonischek, der den Zwingli gibt, hat so eine lustige Topffrisur. Wie das Reformationsdrama dann wird, ob es mich fesselt: mal schauen. Was aus meiner Sicht dafür spricht, ist der Name Simone Schmid. Sie war beim Tagi im selben Ressort wie ich, Hintergrund-Analyse, und hat das Drehbuch geschrieben. Wenn Simone draufsteht, ist die Sache gut, denke ich.

Mittwoch, 28. November 2018

Büsi freut sich sicher

Heute nur diese Aufnahme, die in der Nähe von Appenzell entstand. Ich denke, Katzen spricht der Firmenname besonders an.

Dienstag, 27. November 2018

Was für eine schöne Reise

Wiener Hauptbahnhof by night.
Okay, das Erfahrungsmaterial ist für einen Vergleich eigentlich zu klein. Und doch. Als ich am Samstag und Sonntag mit den ÖBB nach Wien und retour fuhr, war das himmlisch. Beide Knapp-acht-Stunden-Fahrten endeten ohne Verspätung. Im Waggon gab es Wireless. Das Essen im Speisewagen war wirklich gut, das Personal so was von freundlich. Und kein einziger Toilettenbesuch endete vor einem kaputten und geschlossenen WC. Es fiel mir schwer, nicht an die SBB zu denken - ich habe die Differenz zu unserem nationalen Bahnunternehmen genossen.