Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 16. März 2015

Der einzige Berner Menhir

Der Freistein bei der Kirche Attiswil.
Letzte Woche kam ich nicht zum Wandern, ein Todesfall in der Familie. Gestern reichte es immerhin zu einem Halbtagesausflug. Ich fuhr in den Oberaargau, ging in zwei Stunden von Attiswil via Wiedlisbach nach Oberbipp, schaute mir vorgeschichtliche Steine und anderes an. Über den Dolmen von Oberbipp, mein Hauptziel, möchte ich demnächst in einem separaten Eintrag berichten - hier vorerst etwas zu den zwei berühmten Steinen von Attiswil BE:
  • Etwas südlich des Bahnhofs Attiswil erreicht man, nachdem man zuvor das Atelier von Bildhauer Schang Hutter passiert hat, die Kirche. Einen Steinwurf weiter steht in der Wiese der einzige Menhir des Kantons Bern. Menhire sind lange Steine, oft Findlinge, die von Menschen der Vorzeit zu Kultzwecken behauen und aufgerichtet wurden. Derjenige von Attiswil ist 3.6 Meter hoch und ziemlich genau zur Hälfte in den Boden eingegraben. Man nennt ihn auch Freistein. Mit ihm verbunden ist die Vorstellung, dass einst Flüchtige aller Art, Unschuldige oder Verbrecher, für eine gewisse Zeit sicher und unbelangbar waren, wenn sie sich in seiner Nähe aufhielten. Historisch belegt ist diese Funktion nicht.
  • Der Bernerstein.
    Im Burchwald oberhalb des Dorfes steht der Bernerstein, ein Erratiker, also ein Findling. Der Riese von 200 Kubikmetern ritt einst auf dem Rücken des Rhonegletschers aus dem Gebiet der Dent Blanche heran. Er liegt ein bisschen blöd, einen Weg gibt es nicht, ein Schild sah ich auch nicht. Immerhin ist er auf der Schweiz-Mobil-Karte (wie auch der Freistein) eingezeichnet, so dass ich mich per Handy durch den halbsteilen Waldhang hinnavigieren konnte. Der trutzige Bernerstein weist eine Inschrift auf: "Fündling staatlich geschützt."
PS: Hier noch der Hinweis auf ein sehr städtisches Thema, Zürichs Türsteher. Meine Kollegin Salome Müller und ich sprachen in den letzten Tagen mit vielen Türstehern; heute liest man im Tagi den Artikel "Die Türversteher".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen