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Vermooster Wald um den Erdmannlistein. |
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60 Tonnen wiegt der obere Block. Rechts Stein Nr. 4, der "Bildschirm". |
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Wer hat das geschaffen? Die Experten sind sich nicht einig. |
Ich hatte mir die Sache banaler vorgestellt. Irgendwie pfadimässig, Grillstelle mit Stein. Doch als wir am Samstag nach 50 Gehminuten ab Bremgarten AG den
Erdmannlistein erreichten, war ich begeistert. Ein magischer Platz! Nur schon der Wald rundum mit seinen Findlingen und dem vielen Moos. Und dann auf einer kleinen Anhöhe die zwei Steine, die einen dritten tragen, der der grösste ist und 60 Tonnen wiegen soll. Sieben Mal muss man das Ensemble umkreisen und dabei bis zum Schluss die Luft anhalten, dann kommen die Erdmannli, eine Art tiefergelegte Hobbits, aus dem Boden, heisst es. Bisher hat das keiner geschafft. Die "Aargauer Zeitung" schrieb dieser Tage, dass sich nicht einmal die Spezialisten der kantonalen Verwaltung einig sind, wie die Anlage entstanden ist. Die Abteilung Landschaft und Gewässer glaubt an eine von Menschen geschaffene prähistorische Kultstätte, die Kantonsarchäologie hingegen geht von einer zufälligen Ablagerung aus. Der Artikel reportierte auch, dass sich jeweils vom 22. bis 29. März am Erdmannlistein ein Phänomen abspielt, das mit dem Lichtspiel des
Martinslochs in Elm zu vergleichen ist. Die Zeitung nennt es "Wolfskino" - guter Name! Durch das Loch in der Mitte der drei Steine treffen zu einer bestimmten Tageszeit die Strahlen der Sonne auf eine gut anderthalb Meter entfernte, perfekt flache Steinplatte, einen Bildschirm der Natur. Dort zeichnet sich ein Wolfskopf ab (eine kleine Fotostrecke begleitet den
Artikel). Interessant.
Grandios fanden wir zehn Gehminuten später auch den Bettlerstein, der durch seine exzentrische Schrägstellung Schutz vor der Unbill der Natur bietet. Man könnte an ihm mit etwas Gottvertrauen zelten; er steht seit Tausenden Jahren so und wird also nicht gerade umfallen, wenn man unter ihm schläft. Oder?
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Der Bettlerstein. |
PS. Die Route: Bremgarten Bahnhof - Erdmannlistein - Bettlerstein (Abstecher) - Tierpark Waltenschwil - Waldhäusern - Besenbüren - Hasliwald - Hasli - Muri Kloster - Maiholz - Merenschwand - Rickenbachbrücke - Obfelden, Lunnern. 6 1/4 Stunden, 25 Kilometer, 335 Meter aufwärts, 322 abwärts. Was wir abgesehen von den Steinen so sahen und erlebten - mehr davon bald in einem zweiten Eintrag.
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