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Dienstag, 31. Januar 2012

Andreas Staeger und das Wandertempo

Diese Herren gingen garantiert schneller als wir.
Eben las ich ein kluges Büchlein. Leider kann man "Wandern" nicht kaufen, es ist ein Privatdruck einer Berner Druckerei. Autor Andreas Staeger, Inhaber einer Kommunikationsagentur in Brienz und Präsident der Berner Wanderwege, schreibt übers Wandern, dessen Geschichte und Gegenwart. Über dessen Schönheiten. Aber auch über dessen Widersprüche - etwa das Dilemma, dass der Wanderer, indem er der Zivilisation in die Natur zu entfliehen sucht, diese zivilisiert; man denke nur an die vollen Busse, die zu den entlegensten Punkten des Landes fahren.

Ein anderer interessanter Gedanke Staegers betrifft die Tatsache, dass wir Jahrzehnt für Jahrzehnt das Marschtempo drosseln. Man kann das mit Hilfe der Stundensteine aus dem alten Staate Bern zeigen. Sie zeigten die Distanz bis zum Mittelpunkt des Kleinreiches an, dem Berner Zytglogge-Turm. Und zwar nicht in Längenangaben, sondern in Zeiteinheiten. Eine Wegstunde mass 18 000 Berner Schuh, was 5,3 Kilometern entspricht. Der Wert galt bis 1837. Dann wurde er offiziell herabgesetzt auf 16 000 Schuh oder 4.8 Kilometer. Man darf daraus wohl schliessen, dass die Leute mit der alten Kalkulation allmählich überfordert waren. Heute beträgt das wanderliche Normtempo noch 4,2 Kilometer pro Stunde.

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