Was für ein jämmerlich kurzes Leben! Johann Christian Günther war der Sohn eines Arztes. Doch er mochte nicht Arzt werden, wie der Vater es wollte - stattdessen wurde er Dichter. Ein armer, vom Vater verstossener, der auch einmal im Schuldgefängnis landete und sich als Hausgast bei Freunden durchmogelte. Mit 27 starb er 1723 an Tuberkulose.
Nicht schön, nein! Günther hat aber schöne Gedichte hinterlassen, eines druckte der "Tages-Anzeiger" kürzlich ab, es gefiel mir ausnehmend und passt perfekt in unsere Frosttage als Hommage an die kalte Jahreszeit. Hier der Anfang, die Fortsetzung kann man im Internet nachlesen.
Lob des Winters
Verzeiht, ihr warmen Frühlingstage,
Ihr seid zwar schön, doch nicht für mich.
Der Sommer macht mir heisse Plage,
Die Herbstluft ist veränderlich;
Drum stimmt die Liebe mit mir ein :
Der Winter soll mein Frühling sein.
Ihr seid zwar schön, doch nicht für mich.
Der Sommer macht mir heisse Plage,
Die Herbstluft ist veränderlich;
Drum stimmt die Liebe mit mir ein :
Der Winter soll mein Frühling sein.
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