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Freitag, 28. Juni 2013

Hau und Kau - harte Arbeit im Arboner Forst

Wenn das keine passende Illustration ist!
Ferdinand Hodlers Holzfäller.
Derzeit lese ich die zweibändige "Appenzeller Geschichte", verfasst von verschiedenen Autoren, 1964 erschienen. Ein Abschnitt befasst sich damit, wie Siedler im Laufe der Jahrhunderte den Arboner Forst bezwangen; so hiess das Waldgebiet, das sich einst vom Bodensee bis zum Säntis erstreckte. Erwähnt werden auch die Flurnamen, in denen sich die Rodung spiegelt. Es sind Namen, die man überall in der Deutschschweiz trifft, nicht nur im Appenzellischen:
  • Rüti, Reute, Rüt, Grüt bezeichnen allgemein Orte, wo der Boden von Wald und Gestrüpp gerodet wurde.
  • Schwendi, Schwand, Schwantelen gehen auf die Methode zurück, den Wald zu "schwänden", zum Verschwinden zu bringen, indem man den Bäumen bis auf Mannshöhe die Rinde abschälte.
  • Brand, Brenden, Brenneren und Sangen (von "sengen") erinnern an die Brandrodung.
  • Aeschen, Aescher, Ruessegg usw. finden wir dort, wo nach der Brandrodung frische Äcker und Wiesen mit der Asche gedüngt wurden.
  • Hau und Kau haben zu tun mit dem Verb "hauen"; an diesen Orten hackte man den Boden frei.
  • Schneit, Schnät, Schnäteren meinen einen Einschnitt im Wald, eine von Menschenhand bewirkte Schneise.
  • Stock, Stocken, Stöcken, Stocker, Stockeren zeugen von der Mühsal, nach den Bäumen, die man fällte, die Stöcke, also Strünke, zu beseitigen.
  • Rone und Ronen sind Parallelbildungen zu Stock usw. von "rone" gleich Baumstrunk.
  • Wurzen, Würzen, Würzer deuten ebenfalls auf die Tätigkeit des Wurzelausreissens.

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