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Stolze Frau: Figur der Göttin Aschera, Judäa, um 700 vor unserer Zeitrechnung.
In einer Inschrift von damals ist die Rede von "Jahwe und seiner Aschera".
Hatte demnach der jüdische Gott einst eine Gefährtin oder zumindest Helferin?
(Die Figur ist ausgestellt, fotografiert habe ich sie aber ab Katalog.) |
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Vor dem Museum. |
Gestern eine Visite im
Jüdischen Museum Hohenems - einem Erinnerungsort. Juden hat es im Vorarlberger Städtchen gleich ennet der Schweizer Grenze im St. Galler Rheintal kaum noch; die Synagoge wurde in den 1950er-Jahren zum Feuerwehrhaus umgemodelt, nachdem ihre Benutzer vor den Nazis längst geflohen oder durch diese deportiert und umgebracht worden waren, zurück kam praktisch keiner. Von der einstigen Präsenz der Juden, von ihrem angestammten Viertel zeugt also besagtes Museum in einer Villa, die früher einer jüdischen Familie gehörte. Derzeit und noch bis Oktober gibt es dort eine interessante Ausstellung: "Die weibliche Seite Gottes" handelt davon, dass die monotheistischen Religionen nicht hundertprozentig monotheistisch starteten. Bis Gott als alleiniger Himmelsherr übrig blieb, musste er doch einiges an weiblicher Konkurrenz beiseite schieben. Im Judentum dauerte es Jahrhunderte, ehe Jahwe, der als Lokalgott begonnen hatte, all die Göttinnen des alten Orients wirklich losgeworden war. Wer mehr wissen will darüber und über verwandte Themen wie die erotische Eva-Konkurrenz Lilith und die Umwandlung der stillenden Isis in die stillende Maria, der oder die muss hin.
Die Anreise ist einfach: Vom Bahnhof Heerbrugg fährt jede Stunde ein Bus nach Hohenems, Schlossplatz; man ist von dort in drei Gehminuten beim Museum. Was es sonst in Hohenems zu sehen gibt - demnächst etwas mehr dazu in einem neuen Eintrag.
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