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Mittwoch, 10. Mai 2017

Die Wintervernichter aus Reinach

Feigenwinters mögen vielleicht
Feigen, haben aber etymologisch
nichts mit ihnen zu tun.
(Wikicommons)
Sprechende Namen sind oft nicht das, was sie vorgeben. Braunwald hat nichts mit "braun" zu tun, sondern mit "Brunnen"; die Gegend ist quellreich. Hundwil wiederum hat zwar einen Hund im Wappen, der Name kommt aber von einem alemannischen Siedler namens Hunto. Ebenso trügerisch ist der Familienname Feigenwinter: Er geht zurück auf das Mittelhochdeutsche "Veig den Winter", was soviel bedeutet wie "Vernichte den Winter". Möglicherweise ist der Zusammenhang der eines mittelalterlichen Fasnachtsfeuers, bei dem der Winter symbolisch verbrannt wurde. Heimisch sind die Feigenwinter in Reinach BL, einer durchaus fasnachts-affinen Gegend.

Man nennt Namen wie Feigenwinter "Satznamen", weil sie aus einem Satz bestehen. Weitere Beispiele sind: Hablützel (einer, der "lützel", also wenig, hat). Haudenschild. Klopfenstein. Spaltenstein. Und hier noch die Quelle: Es ist das schon einmal erwähnte Büchlein "Fleischli, Luder, Schlumpf. Schweizer Namen - gründlich erklärt" aus dem Orell Füssli Verlag.

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