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Zweites Unspunnenfest bei Interlaken im Jahre 1808.
(Zeichnung M. Mongin/ Wikicommons) |
Im Ancien Régime war das Verhältnis zwischen den einfachen Leuten und der Oberschicht oft angespannt, immer wieder mal brach ein Aufstand aus. Und dann kam Napoleon und zerschlug das alte Herrschaftsgefüge, das damit freilich noch nicht endgültig beseitigt war. 1805 investierten vier Bernburger in ein Fest, das die Stadt Bern mit dem Berner Oberland versöhnen sollte und in der Nähe von Interlaken stattfand: Das Unspunnenfest war geboren. Schwingen, Steinstossen, Alphornblasen waren Disziplinen, in denen sich die Bauern aneinander massen. Die Nachricht von dem Hirtenvolk und seinen herkulischen Betätigungen sprach sich in ganz Europa herum, das half massgeblich, den Tourismus in der Schweiz zu begründen. Heuer ist wieder einmal, vom 26. August bis 3. September,
Unspunnenfest. Wer mehr zu dem Ritual, seinen Ursprüngen, dem 83,5 Kilo schweren Unspunnen-Stein ("dr Chemp") wissen will, lese die "Schweizer Familie". Zitat aus dem Interview mit dem Folklore-Kenner Martin Sebastian: "Viele Junge hocken ja nur noch da und starren in ihr Smartphone. Jodeln, Trachten und Volkstanz - das ist wie die Vinylplatte, du hast etwas in der Hand."
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