|
Die Marchgemeinde Tuggen 1923. Luftbild von Walter Mittelholzer.
(Bild: ETH-Bibliothek/ Wikicommons) |
Es gibt hierzulande aus geschichtlicher Sicht zwei Vorstellungen der Grenze. Die eine geht von einer Linie aus, die zwei Gebiete trennt. Die andere benennt einen trennenden Raum. Er heisst auf Althochdeutsch "marka". Der "Markgraf" war demnach ein Adeliger, dessen Territorium Grenzraum war. In der Schweiz trifft man den Begriff der Mark zum Beispiel im Kanton Schwyz, wo es die March gibt, den Bezirk am Obersee samt dem Wägital. Die Schwyzer March ist historisch gesehen jener Raum, der den Alemannischen vom rätoromanischen Raum* trennte und schliesslich auch das Bistum Chur vom Bistum Konstanz. So las ich das kürzlich in einem historischen Magazin, dessen Titel mir leider entschlüpft ist.
* Jawohl, der Siedlungsraum der Rätoromanen reichte einst weit das Rheintal hinab bis fast zum Bodensee und umfasste auch das Gebiet des Walensees. Gleich wieder ein etymologischer Hinweis: "Walen" ist gleich "Welsch". Der Walensee ist der See der Welschen. So hiessen aus Sicht der Deutschschweizer sämtliche nicht-deutschsprachigen Nachbarn, also die Tessiner, die Romands, die Rätoromanen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen