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Samstag, 31. März 2012

Randen (II)

Ihn wollen wir auch ersteigen: Hagenturm.
(Bild: Wandervogel/WikiCommons)
Soooo, es ist soweit, der Randen, also der Schaffhauser Jura, kriegt eine zweite Chance. Die erste verspielte er sich kurz vor Weihnachten, indem er mich von A bis Z mies behandelte: Er verschneite und verregnete mich, liess mich im Steilwald rutschen und stürzen, gewährte mir null Sicht, und in Beggingen hetzte er erst noch ein Hundemonster auf mich, das sich in meinen Regenschirm verbiss. Aber jetzt haben wir ja Gott sei Dank Frühling - ich bin guten Mutes und freue mich auf die heutige Randen-Tour; mehr über sie demnächst in diesem Blog. Ach ja: Beggingen werden wir meiden.

Freitag, 30. März 2012

Emmentaler Edelsteine

Zehn Mal im Jahr kommt "Schweiz. Das Wandermagazin". Ich finde das Heft stets ein wenig chaotisch designt und kuddelmuddelig, was mir stets völlig egal ist, da es seinen Zweck erfüllt: Es versorgt mich mit Ideen und Inspirationen - diesmal aus dem Gebiet der Grossen und Kleinen Emme. Sehr schön übrigens in der Heftmitte das Foto-Portfolio von Verena Zürcher "Emmentaler Edelsteine" über Steine in der Räbloch-Schlucht bei Schangnau.

Donnerstag, 29. März 2012

Ich bin doch kein Pausenclown!

Gestern bekam ich von einer grossen und bekannten Zürcher PR- und Werbeagentur eine Anfrage (bitte anklicken, um den Text zu vergrössern):


Ich antwortete dann folgendes:


Ja, bin ich denn der Pausenclown der Tourismusszene? Heieiei.

Mittwoch, 28. März 2012

Wie ich auf das Horn kam

Rückblick eines Wanderers auf Wittnau und dessen Horn.
Dass wir letzten Samstag das Wittnauer Horn erstiegen, um prähistorische Siedlungsreste zu besichtigen - es hat mit meinem Besuch im Neuenburger Museum "Laténium" vor einiger Zeit zu tun. Dort nämlich fand ich im Museumsshop den Führer "100% Archäologie Schweiz. 100 der schönsten archäologischen Objekte der Schweiz". Beim Durchblättern stellte ich fest: Das Buch ist ganz nebenbei auch ein vorzüglicher Wanderführer. Und ich erwählte mir als erstes Ziel, eben, das Wittnauer Horn, Fricktal, Kanton Aargau. Weitere Visiten in der Vergangenheit werden folgen.

PS. Wie es auf dem Horn war? Nun ja, wir sahen Mauerreste, eine Tafel erklärte sie uns, es war eine nüchterne Sache, die Belebung des Ensembles der eigenen Vorstellungskraft überlassen. Archäologie will halt stets auch Fantasie, vor allem, wenn es um prähistorische Stätten geht; bei Burgen des Mittelalters kriegt man sur place mehr serviert und versteht es in der Regel von selber.
Alte Mauer auf dem Horn; Hund Emil ist unbeeindruckt.

Dienstag, 27. März 2012

Mirra und the benefit of the doubt

  
Mirra an der Arbeit.
Helen Mirra ist die Künstlerin, die geht. Seit Jahren, auf allen Kontinenten. Vor Ort fertigt sie, indem sie Äste, Baumstümpfe, Pflanzen usw. mit Tinte bestreicht und auf Leinen presst, Abdrücke. Derzeit und bis in den Mai sind Werke von Mirra im Haus Konstruktiv in Zürich zu sehen, ich werde hingehen und schauen, ob ich das gut finde - oder doof. Denn manchmal frage ich mich, woher Künstler die Energie nehmen, jahrelang ein kurioses Projekt zu betreiben. Und oft stelle ich fest, dass den Kunst-Irgendwie-Gut-Findern auch nicht mehr einfällt, wenn man solches anzweifelt, als das hilflose Statement: "Aber hey, das ist im Fall uuuuh spannend!" Doch wie gesagt, ich gebe Frau Mirra, einer Amerikanerin, den benefit of the doubt und werde mir mal einen Eindruck von ihren Abdrücken verschaffen.

Montag, 26. März 2012

Fluhparade

Roti Flue BL.
Samstag war der Tag der Jurafluhen. Perfekt mild das Wetter. Wir starteten in Rothenfluh und gingen via Roti Flue, Wegenstetter Flue, Wittnauer Horn nach Wittnau und weiter via Lammetholz und Burg zur Salhöhe, was 5 1/2 Gehstunden benötigte - wir waren am Schluss müde. Aber auch begeistert. Die Fluhen machten es aus, an diversen Punkten genossen wir einen uneingeschränkten Ausblick auf das Umland und seine Kalkkämme. Einzig etwas klappte irgendwie nicht richtig: das Essen. In Wittnau war die "Krone" offen, wie ich aus dem Internet gewusst hatte. Doch leider war sie pumpenvoll, ein Car hatte eine Gewaltsladung fauler Fresslinge deponiert. Wir gingen im Volg einkaufen, assen auf einem Bänkli Käse und Brot. Am Schluss der Wanderung zogen wir dann in Zürich ins Niederdorf: Wienerschnitzel im "Johanniter". Doch oh weh, das Fleisch war zäh. Das aus der Route gewachsene Lächeln erwies sich in dieser Situation aber als unvernichtbar.

PS. Dem Wittnauer Horn als Prähistorie-Ort will ich einen eigenen Eintrag widmen.

Sonntag, 25. März 2012

Ein kranker Weg

Beckensteinweg? Für mich klingt das krank - gibt es wohl auch einen Nierensteinweg oder einen Gallensteinweg? Und dass es Beckensteine als medizinisches Syndrom nicht gibt, ändert daran gar nichts. Denn der Mensch ist ein Sklave seiner Fantasie.

Samstag, 24. März 2012

Heute gehn wir in die Bronzezeit

Auf diesen Hügel wollen wir heute. Auf dem Wittnauer Horn im Fricktal verschanzten sich immer wieder Menschen; das begann mit einer Hügelfestung der späten Bronzezeit. Ich bin gespannt, was man von den (prä)historischen Befestigungen noch erkennen kann.

Freitag, 23. März 2012

Meine Legislaturziele

Politiker oder auch Regierungsparteien setzen sich Legislaturziele. So etwas tue ich als Wanderer auch. In mir ist angesichts des Frühlings die Planungslust erwacht - ich habe mir die Ziele meiner Legislatur "Warmsaison 2012" definiert. Zehn Routen möchte ich unbedingt machen.

Vom Tremorgiosee nach Fusio, das wärs.
1. Vom Lago di Tremorgio in der oberen Leventina nach Fusio im hintersten Lavizzaratal. Und dann dort übernachten.
2. Aufs Buochserhorn. Ist ja schon fast peinlich, dass man dort oben nie war.
3. Ins Foppaloch am Kunkelspass. Übrigens eine sprachliche Verdoppelung, denn Foppa heisst schon "Grube", "Loch".
4. Wieder mal, diesmal mit dem Grüpplein, von Elm über den Segnespass nach Flims.
5. Auf den Cuolm da Latsch oberhalb Bergün Letztes Jahr hat es knapp nicht geklappt, es regnete zu stark.
6. Auf den Brisi; ich will meine Churfirsten-Collection erweitern.
7. Von Maccagno am italienischen Lago Maggiore hinauf zum Lago Delio und dann hinab zum Schweizer Grenzdorf Dirinella. Eine aparte Sache, kennt kaum ein Deutschschweizer.
8. Von St. Antönien/Partnun hinüber ins Montafon.
9. Von der Schwägalp die Wand hinauf zur Tierwees, das ist unsere Appenzeller Gemmi. Anschliessend über die Karrenfelder ins Toggenburg.
10. Last not least das Pièce de Résistance der Saison: Von Igis über den als gefährlich und halsbrecherisch geltenden Tritt nach Valzeina.

Donnerstag, 22. März 2012

Gröngölingarna!

Tick, Trick und Track, stolze Pfadfinder.
The Junior Woodchucks heisst die Pfadfinder-Organisation der drei Donald-Duck-Neffen im Original. Kongeniale Übersetzung auf Deutsch: Fähnlein Fieselschweif - diesen Namen lieh ich mir, als ich vor Jahren eine Wandergruppe gründete und ein paar Freunde zum Beitritt einlud; die erste Wanderung führte übrigens auf den Hochhamm, einen Hoger im Grenzland von Appenzell-Ausserrhoden und St. Gallen. Nachfolgend fünf Dinge zu der Truppe der jungen Ducks:
  1. Geleitet werden Unterorganisationen des Fähnleins Fieselschweif wie diejenige von Entenhausen durch einen Oberwaldmeister.
  2. Der Pfadfinderhund von Tick, Trick und Track heisst Spurobold.
  3. Das Pfadfindermanual heisst Schlaues Buch.
  4. Es gibt auch eine Mädchentruppe, deren Namen "Schwärmlein Kohlmeisen" lautet.
  5. Fähnlein Fieselschweif auf Französisch: Les Stolles Juniors. Auf Italienisch: Giovani Marmotte. Auf Schwedisch: Gröngölingarna.

Mittwoch, 21. März 2012

Mein Frühlingsbeginn

Gestern: Bald ist ausgewandert, Forch in Sicht.
Das war mein Wienerschnitzel.
Gestern war astronomischer Frühlingsbeginn. Als sich mir am Vormittag die Sonne immer mehr aufdrängte, zog ich die Wanderschuhe an und zog los. Zuerst genehmigte ich mir in Küsnacht im "Falken" ein Wienerschnitzel mit Kartoffelsalat. Dann arbeitete ich den vollen Bauch ab, indem ich via Hohrüti auf die Forch stieg, das dauerte 2 1/2 Stunden. Es war ein guter Start in den Frühling!

Dienstag, 20. März 2012

Sapperlot! Wie fremd das klingt!

Alter jüdischer Friedhof im Surbtal.
Surbtaler Jiddisch klingt schön und exotisch. In der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern läuft derzeit und noch lange (bis 25. August) die Ausstellung "Sapperlot! Mundarten der Schweiz". Im Internet gibt es dazu einige Tonproben - besagtes Jiddisch eben oder auch Greyerzer Französisch, das irgendwie nach Provence klingt und auch ein wenig nach Katalanien.

Montag, 19. März 2012

Uns bleibt die Luft weg

Seit einiger Zeit privat: "Luft".
Der Zürcher Panoramaweg, 27 Kilometer lang, zieht sich von der Rehalp am Rande Zürichs durch Goldküste-Territorium bis Feldbach vor Rapperswil; er ist, gelinde gesagt, herrlich. Schade, dass immer wieder mal eine Beiz an ihm verschwindet. Kürzlich ging ich ein Stück der Route, wollte in der "Luft" einkehren, einer legendären Ausflugs-Beiz, die wie ein echtes Schloss mit Türmen und Park über Meilen und dem Zürichsee hockt. Ich wurde enttäuscht: Baumaschinen auf dem Gelände, keine Restauration. Das Prachtshaus gehört mittlerweile einem Russen mit deutschem Pass namens Mikhail Skigin. Dieser, ein Ölhändler, will einen Teil abbrechen, dazu bauen und die Kombination alt-neu als Wohnhaus nutzen. Oh weh, wieder eine Wirtschaft weg!

Sonntag, 18. März 2012

Alaaaaaaaaaaaaarm!

Gestern Drei-Stunden-Wanderung von Stettbach via Tobelhof, Loorenkopf, Degenried, Elefant, Schlyfi, Burgwies, Trichtenhauser Mühle nach Zollikerberg. Das war schön, doch musste ich leider feststellen, dass im Wald schon die Hänge und Böden grünen und fatal zu knobläuchelen beginnen.
Hier die Warnung an alle, die den Stinker hassen wie ich samt allen daraus entstehenden Ravioli und Spätzli: Bärlauch-Alaaaaaaaaaaaaaarm!

Samstag, 17. März 2012

Siggi liefert Ersatz

Widmer, mit Sonnenkopf. (Bild: Siggi Bucher, Migros-Magazin)
Die Fotografin Siggi Bucher bat mich gestern vormittag, mein Foto von ihr wieder zu löschen, was ich umgehend tat - siehe Eintrag von gestern. Siggi war gleichzeitig so lieb, mir zwei Fotos von mir zu mailen, die sie auf der Forch für das "Migros-Magazin" machte. Hier das eine - toll, Siggi, vielen Dank!

So. Heute wird gewandert: Stettbach, Loorenkopf-Turm, Degenried, Elefantenbach, Schlyfi, Trichtenhauser Mühle, Zollikerberg. Und wenn jetzt jemand kommt und sagt: Warum nicht höher, warum nicht weiter, und hast du das nicht alles schon einmal gemacht? Ja, stimmt! Aber ich habe Reporterpikett und kann nicht von Zürich weg.

Freitag, 16. März 2012

Siggi und der Papst

Hups. Da war über dem untenstehenden Text grad noch das Bild, das Fotografin Siggi zeigt. Aber jetzt rief sie mich an und bat mich, es zu entfernen, sie mag es nicht. Kein Problem, das ist dein gutes Recht, und sorry, Siggi, ich hätt dich fragen müssen. Aber auch Blogger haben ihre gedankenlosen Momente.

Gestern, 14.23, bei der Forch. Siggi Bucher hat ihre Apparatur aufgestellt. Einen Tag zuvor rief das Migros-Magazin an; man mache eine Blitzumfrage zum Frühling. Ich erzählte der Redaktorin etwas zum Thema. Und natürlich gehört zu einer Umfrage ein Foto, daher Siggi. Sie arbeitete schnell, war freundlich, und auch ihre wunderbare Hasselblad-Kamera machte mir Eindruck. Später, zuhause, schaute ich mir ihre Internetseite an und staunte, wen sie alles porträtiert hat. Am Schluss fragte Siggi scheu, ob ich wirklich Pfarrer sei? Die Migros-Magazin-Redaktion habe so etwas gesagt, sie sei nicht recht drausgekommen. So kommt es, wenn man sich selber scherzkeksig "Wanderpapst" nennt.

Donnerstag, 15. März 2012

Meine besondere Neuenburgerin

Gestern hatte ich einen guten Tag. Ich besuchte das archäologische Museum "Laténium" in Hauterive bei Neuenburg. Und ich blieb dort, obwohl ein Museumsmuffel, vier Stunden. Das hatte damit zu tun, dass die Hälfte des Geschehens sich im Freien abspielte. Das Laténium umfasst einen riesigen Park direkt am See, wo man vieles sieht: Megalithen, Grabhügel, Dolmen, Schalensteine, Pfahlbauerhütten, keltische Brücken, einen Römergarten und so weiter und so fort. Ich war gefesselt. Und weil das Wetter so schön war, war ich drinnen praktisch allein und hatte meine Ruhe. Besonders faszinierten mich Kopfrekonstruktionen der Frühgeschichte anhand von Schädelfunden - im Bild die "Dame d'Auvernier"; sie lebte um 2000 vor Christus am Neuenburgersee. Ich empfehle, die Früh-Neuenburgerin zu besuchen, das Laténium ist toll.

Mittwoch, 14. März 2012

Das poetische Wartehäuschen

Momentan wandere ich quasi im Auftrag; in der Freizeit arbeite ich an einem grösseren Projekt, das im Kanton Zürich spielt - mehr möchte ich darüber derzeit nicht erzählen. Aber jedenfalls absolvierte ich auch gestern eine Wanderung, die diesem Projekt zudient. Sie startete bei der Forchbahn-Haltestelle Emmat und führte durch den puren Frühling in drei Stunden via Vorder Pfannenstiel und Türli nach Stäfa.
Besagte Haltestelle Emmat zwischen Egg und Esslingen sollte vor 12 Jahren sterben. Doch die Leute in der Gegend taten sich zusammen, gründeten eine IG, machten mit Dorffesten Stimmung - und obsiegten. Bürgerinitiative im Kleinen also, die später auch  zu dem ganz besonderen, fröhlich pink-orangen Häuschen mit 45 poetischen Gedanken führte. Hier steigt man gern aus, hier steigt man gern ein, hier wartet man gern auf den nächsten Zug.

Dienstag, 13. März 2012

Anegoo!

Man kann ihn auch malen: Alpstein (Seealpsee vom Säntis aus).
Der Alpstein, Vorposten der Alpen zum Bodensee mit dem Hauptgipfel Säntis, ist sozusagen meine Homebase. Umso mehr freut mich die Ausstellung in der Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell, die Samstag mit der Vernissage beginnt und bis 22. April dauert: Es gibt Alpstein-Werke von 112 Malerinnen und Malern. Anegoo! Hingehn!

Montag, 12. März 2012

Von Lammschulter und Munischelle

Am Samstag wanderten wir. 5 1/2-Gehstunden brauchten wir für diese Route: Rodersdorf - St Brice - Hagenthal-le-Haut und -le-Bas - Neuwiller - Biel-Benken - Therwil - Reinach. Ich will die Sundgau-Tour bald verkolumnieren und beschränke mich daher hier auf die Gastronomie. Wir assen bei "Starck" in Neuwiller - ein Mix von grandios und grässlich.
  1. Das Lokal hat gefühlte acht Türen, von denen jede per Pfeil auf die nächste weist, man irrt um das Haus.
  2. Inwendig war es dekoriert mit Masken und anderem Zeug. Lustig der Panzerknacker, der für das "Entrecôte Obelix" wirbt.
  3. Die Karte umfasst gut 24 Seiten voll mit Spezials, die es nur zu bestimmten Tagen und Stunden gibt. Eine EU-Gesetzesnorm ist dagegen Pipifax.
  4. Ich hatte das erwähnte Entrecôte, fantastisch, es wird auf Toast an und in einer weisslichen Kräutersauce serviert, die leicht an eine Sauce Béarnaise erinnert.
  5. HP hatte Sauerkraut garniert; prachtvoll die Würste und der Speck, ein Cholesterinberater stürbe beim Anblick. R. kriegte Lammschulter. Sie hatte das Format eines Familientoasters. R. erlitt sur place einen Fleischschock und ass praktisch nichts. Das Ding hätte auch einen Galeerenruderer überfordert.
  6. Katastrophal war der Wein. Zuerst ein Roter aus der Gegend, ein Elsässer Pinot: untrinkbar. Wir gaben ihn zurück. Danach ein roter Burgunder, muffig im Geschmack wie durch einen alten Hotelvorhang abgefiltert. Wir resignierten, schlückelten, liessen den grossen Rest stehen.
  7. Das Dessert: Volltreffer! Ich nahm ein Stück Schwarzwäldertorte, etwa zehn Zentimeter hoch; sehr gut. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nahmen wir Abschied von "Starck".
  8. Noch etwas Prospektives: Am 23. gibts chez "Starck" ein "Gruselessen" mit Euter, Milken, Innereien-Eintopf, Haxen, Munischälle, also Stierhoden. Mutige vor!

Sonntag, 11. März 2012

Essen wie in der Steinzeit

Soll sein Speisezettel wirklich der meine sein?
Hat jemand schon von der Paläo-Diät gehört? Im "Beobachter Natürlich" steht ein Artikel über diese Diät. Sie beruht auf der Annahme, dass der Mensch sich genetisch nicht an die moderne Kost angepasst hat und sie nicht gut verdauen kann - daher soll er nur Dinge essen, die es vor 500 Generationen in der Altsteinzeit gab: Beeren, Gemüse, Früchte, Pilze, Fleisch, Nüsse, Fische. Aber keine Milchprodukte und kein Brot, keine Kartoffeln usw. Experten halten die Theorie für abwegig, weil das Genom des Homo Sapiens sich der Zeit anpasst. Dennoch, die Paläo-Diät hat ihre Anhänger; eine Befolgerin ist in dem Artikel porträtiert. Beim Lesen merkt man wieder einmal, wie zentral das Essen in unserer Gegenwart ist; das Essverhalten begründet massgeblich die Identität des modernen Menschen, viel mehr als Religion oder Politik.

Samstag, 10. März 2012

Entrecôte Obélix? Oder doch Sauerkraut?

Der Sundgau (gelb) mit dem Zentrum Altkirch.
Heut gehen wir in den Sundgau, wandern also im Französischen. Was ich eben erst gelernt habe, als ich mich einlas: In "Sundgau" steckt das Wort "Süden", im Mittelalter war das Elsass geteilt in Nordgau und Südgau. Besonders freue ich mich auf das Mittagessen in einem Scheunenrestaurant. Wird es garniertes Sauerkraut sein? Entrecôte Obelix mit Gänseleber? Oder ein simpler Flammkuchen? Wir werden sehen.

Freitag, 9. März 2012

Rigi online

So, nun ist meine gestrige Rigireportage online aufgeschaltet worden, hier der Link.

Affig, total affig!



Ich gebe zu, mich mit diesem Filmchen über die alkoholisierten Affen auf der Karibikinsel St. Kitts einigermassen weit von der Idee eines Wanderblogs zu entfernen. Ich sah den Clip auf Facebook und konnte nicht widerstehen, ihn zu übernehmen - immerhin widmet sich mein Blog ab und zu dem Tier, oder? Und könnte man dem Blogger nicht Isolationismus vorwerfen und stagnatives Verharren in den nationalen Grenzen, wenn er nicht zwischendurch auch einmal über die Grenzen des Landes schaute? Eben!

Donnerstag, 8. März 2012

Theresias Altersheim

Die tierliebende Franziskanerin mit Hündchen Laia.
Vor zwei Wochen war ich auf der Rigi, wie in diesem Blog in zwei Einträgen (1, 2) vermeldet. Heute nun ist im "Tages-Anzeiger" die Reportage zu lesen, die ich danach schrieb. Ihr Thema ist, dass die Rigi bei gutem Wetter unglaubliche Menschenmassen anzieht, bei Schlechtwetter aber kommt keiner. Und nun soll Mario Bottas neues Thermalbad das ändern, denn warm baden mag der Mensch auch bei Nebel und Niesel. Im Übrigen spielt in der Reportage auch die Franziskaner-Nonne Schwester Theresia eine Rolle, die beim Haus Felsentor ein Hühneraltersheim betreibt - auch das ist Rigi.

Mittwoch, 7. März 2012

Mein erster Scheck!


Tatsächlich. Gestern war ein Couvert von Google Adsense in meinem Briefkasten, darin ein Scheck über 106.32 Franken. Es handelt sich um Inserateeinnahmen vom August 2011 bis und mit Januar 2012 - soviel habe ich mit den Anzeigen verdient, die seit einem halben Jahr diesen Blog flankieren. Und wer mir helfen will, dass es mit dem zweiten Scheck schneller geht: bitte auf die Werbung klicken! Danach richtet sich mein Verdienst.

Dienstag, 6. März 2012

Antonius und die alte Frau von Egg

Reliquien-Ort: die katholische Kirche Egg.
Immer dienstags wird Egg ZH zum Wallfahrtsort. Ziel der Pilger ist die Antoniuskirche von 1921, gegen 20 000 Menschen kommen pro Jahr. Eine Reliquie des Heiligen Antonius, vom Papst 1926 gespendet, macht das hölzerne Gotteshaus so besonders. Meine Redaktionskollegin Helene Arnet, die darüber eine Reportage schrieb, spricht von "Klein-Padua am Pfannenstiel".

Gestern besichtigte ich die Kirche. Draussen kam ich mit einer alten Frau ins Gespräch. Ich sagte, ich wolle auf den Pfannenstiel laufen. Dort oben, beim Hof Schaubigen, sei sie aufgewachsen, sagte sie. Und der Schulweg sei schon recht lang gewesen. Momoll, sagte ich, am Morgen hinab und am Abend wieder hinauf, das seien zusammen ja wohl gut 70 Minuten Gehzeit, und der Hügel sei doch grausam steil. Worauf sie sagte: "Ja, und wissen Sie, mittags sind wir ja auch immer heim zum Essen!"

Montag, 5. März 2012

Auf dem Nollen sichteten wir einen Hirsch

Frühlingslicht vor Zuzwil.
Röhrender Hirsch auf dem Nollen.
Unsere Samstags-Unternehmung kann man als eigentlichen Ostschweizer Saubannerzug bezeichnen. Wir liefen und liefen und liefen, wir mähten die Distanz nieder. Sieben Gehstunden brauchte die Route Wil - Hosenruck - Nollen - Schönholzerswilen - Kradolf - Hohentannen - Bischofszell, 30 Kilometer legten wir zurück, stiegen gut 600 Meter auf und wieder ab. Das Wetter machte halt einfach Freude, es war kein Tag für Kurzwanderungen und frühe Heimkehr.

Ein Höhepunkt war der Nollen, wo wir im Restaurant Kaffee nahmen und den Hirsch im Entrée mochten. Im Hirschen zu Hohentannen tranken wir ein köstliches Bier aus der Huus-Braui Roggwil. Und was  die Altstadt von Bischofszell zum Schluss betrifft: Gibt es eine schönere im Land?

Sonntag, 4. März 2012

Hinses Kreuz


In der reformierten Kirche Maur ZH hängt zurzeit dieses Kreuz vom deutschen Künstler Ludger Hinse. Es ist aus transparentem, leuchtendem Plexiglas, und ich finde es wunderschön, weil die Farben changieren - ein Kreuz der vielen Kreuze.

Samstag, 3. März 2012

Hosenruck? Nollen?

Heute gehts auf den Nollen, den viele Thurgauer als Berg empfinden, obwohl er nur 735 Meter hoch ist; das Wort Nollen kommt von Knollen, was ja ebenfalls auf die sanfte Rundung der Erhebung anspielt. Am Nollen liegt übrigens das Bauerndörfchen Hosenruck, das wir auch tangieren - der Name lässt sich mit philologischen Methoden erschliessen und verdeutlichen: 1359 ist die Rede vom Hasrugg. Also Hasenrücken.
Da wollen wir heute vorbei: Nollen-Triangulations-Station.

Freitag, 2. März 2012

Die Hinrichtungen im Eggwald


Südwestlich von Bachs ZH liegt der Eggwald. Dort gibt es einen Ort mit einem Findling und einer Mahntafel, der "Hitlerplatz" heisst. Kürzlich erklärte in der NZZ der Militärhistoriker Walter Schaufelberger, wie der Name zustande kam. Im Dezember 1944 wurden im Eggwald zwei Schweizer erschossen, die für die Deutschen einen Spionagering leiteten; man hatte Militäranlagen ausgeforscht, aber auch Juden in der Schweiz. Schaufelbergers Artikel ist bewegend, weil sein eigener Vater, Mitglied der Militärjustiz, in die Hinrichtungen involviert war; er bekam übrigens einmal vom deutschen Reichssicherheitshauptamt eine Todesdrohung zugestellt. Zitat aus dem Artikel:
"Grossrichter und Auditor litten psychisch und physisch, wie ich aus eigener Anschauung weiss, und von den erst im Eggwald über ihren Auftrag orientierten Soldaten der beiden Exekutionspelotons verfehlten, bei einer Schussdistanz von 6 Metern und normalen Sichtverhältnissen, 8 das Ziel."

Donnerstag, 1. März 2012

Der Weg übers Wasser


Gestern von Forch-Scheuren hinab nach Maur, dem Greifensee-Ufer entlang nach Fällanden, dann der jungen Glatt entlang Richtung Dübendorf, hinauf zur Ruine Dübelstein und zum Geeren und via Tobelhof wieder hinab zum Bahnhof Stettbach. Dafür muss man mit 4 1/2 Gehstunden rechnen. Ich war 7 Stunden unterwegs, weil ich zweimal einkehrte, vor allem aber des öftern entzückt innehielt und dem ausbrechenden Frühling zuschaute. Auch fotografierte ich wie wild: 213 Aufnahmen. Diese zeigt eine Eisspur im See bei Maur, die noch der Sonne trotzt. Der Weg ins Nichts wird bald für immer verschwinden.