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Sonntag, 30. September 2012

Mein erster Tag

Bella mit Ast. Den gibt sie nicht so schnell wieder her.
Der Hund schnappte sich ein Aststück, fand später am Strassenrand eine plattgefahrene Maus, auf der er sich genussvoll wälzte; nun schläft er auf seiner Decke und stinkt. Die Pferde begrüsste ich mit je einem alten Apfel und dachte, als sie aus meiner Handfläche frassen, was diese Viecher doch für hässliche Zähne haben. Den Katzen musste ich ihr Fressen in zwei getrennten Räumen servieren, da sonst die fiese Katze zuerst den eigenen Napf leerfrisst und dann denjenigen der schüchternen Katze. Und im Restaurant Hohe Buche wurde der Geburtstag einer 85-Jährigen gefeiert, so dass ich am Samstag bei meiner Mittagseinkehr in den Genuss eines Sonntagsmenüs mit zweierlei Braten und Kartoffelstock kam. Nicht übel, der gestrige erste Tag im Appenzellerland, wo ich wieder einmal das abgelegene Haus meiner Schwester hüte.

Samstag, 29. September 2012

Tunnelrechnen

Tunnel sei Dank ist man schneller startbereit. Etwa auf dem Simplonpass.
Diese Woche las ich in der NZZ die Zusammenfassung einer Studie des Bundesamtes für Raumentwicklung. 2007 wurde der Lötschberg-Basistunnel von Frutigen nach Visp in Betrieb genommen. Die Zahl der Bahnreisenden zwischen Bern und dem Oberwallis nahm seither stark zu. Vor vier Jahren waren es 7600, heute rund 12 000 pro Tag. Insofern ist der Tunnel, der die Reisezeit stark verkürzt, ein Erfolg. Wirtschaftlich allerdings ist er laut den Verfassern eher ein Misserfolg. Die jährlichen Folgekosten betragen 151 Millionen Franken, der quantifizierbare direkte Nutzen hingegen nur 88 Millionen. Nun ja, sei dem, wie dem sei, ich jedenfalls profitiere erheblich. Wandern im Wallis macht sehr viel mehr Spass, seit die Anfahrt deutlich weniger lang dauert.

Freitag, 28. September 2012

Die Drei-Seen-Tour

Wie gestern angekündigt, noch etwas mehr zu meiner Wanderung am Mittwoch: Studen, Ochsenboden - Schwyzerblätz - Untersihl - Saaspass - Ober Schwialp - Schwialppass - Ober Boden - Hinter Bruch - Ziggen - Oberhof - Innerthal Post; Gehzeit 7 Stunden, je etwas über 1000 Meter auf- und abwärts. Die Stars der langen Route waren drei herrliche, von Bergen gerahmte Gewässer, die ich hier mit je einem Foto vorstellen will.

Das Silhlseeli besticht durch seine einsame Lage unterhalb des Lauibergs.
Dreieinhalb Stunden muss man rechnen, bis man vom Ochsenboden oben ist.

Vom Saaspass aus erblickt man auf einen Schlag eine ganz neue Landschaft.
Der Föhn machte die Luft klar, ich genoss den Blick auf den Klöntalersee.

Der Wägitalersee war der Dritte im Trio. Auch ihn hatte ich zuvor aus der Höhe
beschaut. Die Wanderung endete damit, dass ich am rechten Ufer vorwärtszog.

Donnerstag, 27. September 2012

Verruckti Khöga!

In aller Kürze: Meine Reportage über die Rhätische Bahn gibts jetzt auch im Netz.

Die Bahn, die niemals schläft


Gestern kurz vor sechs Uhr abends postete ich, auf dem Perron in Siebnen-Wangen stehend, dieses iPhone-Foto auf Facebook. Ein Rätsel - ich forderte meine Freunde und Freundinnen auf, mir bis Mitternacht durchzugeben, um welchen See es sich handelt. Es dauerte dann bloss eine gute Stunde, bis meine Tagi-Kollegin Gabriella Hofer die Lösung deponierte; zwar mit einem Fragezeichen versehen, aber doch in gültiger Form, wie ich fand: "...am Sihlseeli?" Toll, und ich freue mich darauf, Gabi heute den ausgelobten Preis, eine Flasche Wein, zu überreichen.

Das Sihlseeli liegt ziemlich abgelegen auf über 1800 Metern über Meer knapp unterhalb des Saaspasses, der von Studen SZ hinüber zur Pragelstrasse und zur Richisau GL hinab führt. Mehr zu der tollen Route, die mich zum Seeli leitete, morgen, sonst wird der Eintrag zu lang. Denn ich muss auch noch eine Anekdote erzählen: Gestern um 5 Uhr 30 wusste ich noch nicht wirklich, wo ich wandern wollte. Am liebsten wäre ich ins Urnerland gefahren. Ist die Eggbergen-Bahn in Flüelen etwa dem Föhn zum Trotz doch in Betrieb, fragte ich mich. Ich suchte mir die Nummer der Bahn heraus und rief an in der Hoffnung, ein Infoband abgespielt zu kriegen. Stattdessen nahm einer ab. Um 5 Uhr 30! Freundlich war der Mann auch noch! Ja, er sei schon im Betrieb, sagte er; er gehe allerdings eher davon aus, dass man nicht fahren könne, der Föhn werde wohl sehr stark blasen.

Mittwoch, 26. September 2012

Wanderung ins Blaue

Heut wird das nix: Bannalpsee.
In der Zentralschweiz hält der Föhn heute noch lange an, und so lange er anhält, regnet es nicht. Ich habe frei und wollte eigentlich von St. Jakob hinter Isenthal, Kanton Uri, über die Bannalper Schonegg zur Bannalp, Nidwalden, laufen. Bloss: Gerade wegen des Föhns, der in diesem Gebiet sehr stark blasen dürfte, fährt das Seilbähnchen hinab nach Oberrickenbach wohl nicht; ich rief gestern an und erhielt die Auskunft, mit einer Betriebseinstellung sei zu rechnen.

Und nun? Ich bin noch am Überlegen, nehme einfach mal zwei, drei Karten 1: 50 000 mit und fahre früh nach Luzern. Oder soll ins Toggenburg? Schon wieder eine Wanderung ins Blaue wie kürzlich.

Dienstag, 25. September 2012

Der rosa Kriegsgrund

Der Appenzeller Bär in Lenzburg. (Foto: M. Jeker)
Ich schrieb in diesem Blog schon einmal über den Appenzeller Bären. Das Wappentier mit dem, um ein altes Wort zu brauchen, "Mannszeichen". Dem rot kolorierten Geschlecht. Als ein St. Galler Kalender 1578 den Bären ohne besagtes Mannszeichen abbildete, ihn also kastrierte, da drohten die Appenzeller mit Krieg. Und nun dies: Blogleserin Marianne Jeker schickt mir zwei Fotos von einem Mittelaltermarkt auf Schloss Lenzburg, wo es auch einen Heraldikstand gab: der Bär im rosa Röckchen, mit geschminkten Brauen albern tanzend, wie besoffen. Ist er eine Tunte? Wenn das bloss nicht Krieg gibt! Hoffen wir, dass kein militanter Appenzeller diesen Eintrag sieht!

Montag, 24. September 2012

Traurige Einkehr

Die Bauernwirtschaft Bremgarten über Balsthal
Das Holzkreuz am Wegkreuz.
Die Samstags-Wanderung im Solothurner Jura war ein Abenteuer. Der Regen wollte nicht aufhören, der Nebel nicht weggehen. Wir wichen vom Plan ab, gingen also nicht zum Passwang; wir merkten am Mittag, dass wir den Bus dort nicht schaffen würden. Weit wurde die Wanderung auch so. Sieben Stunden Gehzeit, 750 Meter aufwärts, 1020 abwärts: Dies die Fakten zur Route Gänsbrunnen - Malsenberg - Harzer - Probstenberg - Mieschegg - Obere Tannmatt - Güggel - Grosser und Kleiner Brunnersberg - Laupersdörfer Stierenberg - Bremgarten - Balsthal. Merkwürdig berührte uns die Einkehr eine Stunde vor Schluss in der Bauernwirtschaft von Bremgarten. Im Gang war ein Gedenkfoto aufgestellt. Wir setzten uns in die Gaststube, eine Frau von vielleicht 65 Jahren brachte uns ein Bier, setzte sich dazu, begann gleich zu erzählen: Die Wirtschaft sei zu verkaufen. Der Wirt sei drum tot. Hirnschlag, diesen April. Erst 42 sei er gewesen. Ihr Sohn. Kremiert worden sei er und die Asche in der Nähe verstreut. Eine halbe Stunde später kamen wir unweit der Wirtschaft zu einem Wegkreuz. Darunter ein Holzkreuz. Kerzen und Blumen. Und dasselbe Foto wie in der Wirtschaft.

Sonntag, 23. September 2012

Der Spezialkiosk

Normale Kioske an Wanderwegen halten Sirup feil. Äpfel. Brot. Zopf. Diesen hier zwischen Stäfa und Feldbach fand ich originell: Einen Schirm kann man kaufen. Mützen. Krimskrams aller Art, Duftlämpli, eine Ausgabe von "Alice im Wunderland", billige Halsketten und so weiter. Würde mich wundern, wer hier schon gekauft hat.

Samstag, 22. September 2012

Ein Tag für Wasserdichte

In der Oberen Tannmatt hatte ich 1999 die Käseschnitte.
Heute Samstag soll es von Gänsbrunnen zum Passwang gehen. Wenigstens ist das der Plan - sollte es zu stark regnen, wer weiss. Sehr beruhigend und auch anmächelig ist jedenfalls die Dichte der Berg-Wirtschaften in dem Gebiet: von Mieschegg über Obere Tannmatt bis Güggel. Mal sehen, wo wir einkehren. Wir? Ich hoffe, es kommt von meinem Grüpplein überhaupt jemand mit.

Freitag, 21. September 2012

Howard wird gerade gegessen

Die Forellenfilets...
Ich entschied mich gestern dann für den Jura. Fuhr nach Saignelégier. Wanderte hinab nach Goumois, hinüber nach Le Theusseret, hinauf zum Sommêtres. Und kurz darauf endete die Wanderung von vier Stunden Dauer bei der Station Muriaux. Herrlich war das Wetter, exquisit das Gelände, prickelnd der Aufstieg durch einen schlipfrigen, gerölligen, mit Leitern ausgestatteten Waldhang. Auch das Essen in der Auberge du Theusseret war gut. Ich hatte Forellenfilets. Als ich nachher draussen die lebenden Forellen im Tank sah, fiel mir der Dialog aus "The Meaning of Life" von den britischen Komikern Monty Python ein. Die Szene spielt im Fischrestaurant, und es unterhalten sich die Fische im Restaurant-Aquarium. Der eine sagt: "Hey, schaut mal, Howard wird gerade gegessen." Und der andere antwortet: "Oh, tatsächlich. Gibt einem schon zu denken, oder?"
... und die Forellen.

Donnerstag, 20. September 2012

Was wird heute mit mir geschehen?

Ort der Entscheidung: HB Zürich.
In mir duellieren sich zwei Wünsche. Es geht um die heutige Wanderung - und ich werde mich wohl erst im HB Zürich entscheiden, wohin ich fahre. Entweder nach Saignelégier. Von dort könnte ich nach Goumois hinab wandern, dann dem Doubs entlang zum Fischrestaurant Le Theusseret. Die Alternative liegt in der Ecke Simmental-Diemtigtal. Ich habe mir vor Wochen eine Route herausgesucht, die zum Hotel-Restaurant Bergli führt, das aussichtsreich liegt; und auch dort kann man, wenn ich die Homepage richtig einschätze, gut essen. Nun bin ich gespannt, was heute mit mir geschehen wird.


Mittwoch, 19. September 2012

Peakfinder baut aus

Momoll, der Peakfinder ist schon nützlich.
Peakfinder ist das App, mit dem man die Berge vor seinen Augen identifizieren kann. Ich habe das App seit kurzem auch auf meinem iPhone und finde es gut: Vor zwei Wochen auf dem Gäbris fanden wir mit ihm heraus, dass der Zacken weit im Österreichischen die Rote Wand war. Nun die Neuigkeit: Ab morgen gibt es den Peakfinder auch als Webversion. Man kann sich seinen Alpenhorizont also auch auf den Browser des Computers holen und eine hübsche Tour anschaulicher planen.

Dienstag, 18. September 2012

Das Totenfeld

Irgendwie traurig. Oder auch unheimlich. Ich fotografierte die toten Sonnenblumen, als ich am Sonntag von Bassersdorf nach Lufingen und weiter nach Embrach spazierte.

Montag, 17. September 2012

Unser erster Schnee

Kurz vor Schluss noch einmal ein magischer Moment auf unserer samstäglichen Wanderung im Hoch-Ybrig-Gebiet, Kanton Schwyz: Zwischen Sternen und Spirstock dräut von Süden der Nebel herauf, schafft es aber nicht, über den Kamm in den Ybrig-Kessel vorzudringen. Wir standen und schauten. Plötzlich riss der Nebel auf, und wir sahen hinab ins Muotathal.

Drei weitere Höhepunkte der Route Studen Dörfli - Schrot - Tierfäderenegg - Hinterofen - Druesberghütte - Sternen - Spirstock (5 3/4 Stunden, 1340 Meter aufwärts, 470 abwärts):
  1. Die Einsamkeit des ersten Wegstückes bis zur Druesberghütte. Den Abschnitt geht wohl selten jemand, der Wald hinauf zum Schrot ist zu steil und zu wild. Der Pfad war so dreckig, dass ich sogar auf der Windjacke Schlammspritzer hatte.
  2. Der Anblick des ersten Schnees, der freilich nur noch fleckchenweise lag. Gras und Pflanzen waren niedergedrückt, laut dem Bauernpaar von Hinterofen lag der Schnee diese Woche einen halben Meter hoch. Und das auf knapp 1800 Metern.
  3. Jawohl, das Weisse ist Schnee.
  4. Die Einkehr in der Druesberghütte. Wir waren enttäuscht, denn Fondue gabs noch nicht. Doch lieferte die Wirtin Realersatz in Form eines saftigen Koteletts mit Speckrösti dazu. Eine Meringue hatte ich auch noch. Und immer schön: ein geheizter Raum.

Sonntag, 16. September 2012

Grosis Kombination

In Zollikon, meiner Wohngemeinde, wurde eben im Chli Gfänn ein "Ruhewald" eröffnet. Kein klassischer Friedhof, aber doch ein Bestattungsort. Man kauft sich die Rechte an einem Baum und darf fünf Personen dort bestatten, will heissen: die Asche deponieren. Grabsteine oder Gedenkplaketten gibt es nicht. Hingegen ist jeder Baum durch eine Zahlen-Buchstaben-Kombination wiederauffindbar. Soweit, wenn ich den "Zolliker Boten" richtig verstehe, das Konzept.
Ich stelle mir vor, wie die eine Hinterbliebene die andere anruft und sagt: "Du, ich will heut in den Wald zum Grosi. Aber was hat es schon wieder für eine Kombination. War es AZH 5467 oder AZH 5476"?

Samstag, 15. September 2012

Unterm Druesberg wird gegessen

Da gehts heut hin: die Druesberghütte SZ.
Hach, allzuviele Bergwander-Wochenenden sind es nicht mehr, bis der Schnee kommt. Aber heute! Wir ziehen auf einsamen Wegen durch das Hinterland des Sihlsees. Rasten, einkehren, essen wollen wir mittags in der Druesberghütte - und wenn ich ihre Speisekarte studiere, läuft mir das Wasser im Mund zusammen: Speckrösti, Buureschüblig, Älplerzvieri und Fondue gibts.

Freitag, 14. September 2012

Schwitzen und schmutzen

Gestern in Egg: Diese Schuhe lernen mich jetzt kennen!
Gestern hatte ich frei. Zuhause schrieb ich eine Wanderkolumne, die nächste Woche erscheint und vom Erstfeldertal handelt. Und ich wusch fünf Trommeln Wäsche, ein Wanderer schwitzt und schmutzt halt. Gegen Mittag dann zog ich die Wanderschuhe an und tat zweierlei: Erstens lief ich diese Wanderschuhe, neue Lowa, ein, indem ich von Egg auf meinen Hausberg stieg, den Pfannenstiel. Und zweitens ass ich dort ein Fondue, das erste der Herbst-Winter-Saison 2012/13. Es schmeckte ausgezeichnet. Wer weiss, vielleicht folgt am Samstag schon das zweite. Mehr darüber im nächsten Eintrag.

Donnerstag, 13. September 2012

Die Kürbis-Überdosis

Kürbisboxen: Screenshot von Juckers Homepage.
In Seegräben ZH betreibt die Familie Jucker einen Erlebnisbauernhof. Dort läuft die jährliche Kürbisausstellung. Es ist die grösste der Schweiz, ab Bahnhof Aathal fährt ein Shuttle-Bus hin. Das Thema lautet heuer "Olympia", aus etwas Holz und sehr viel Kürbis wurden Sportmotive arrangiert. Ich meine folgendes: Wer diese Ausstellung besucht, wird eine visuelle Überdosis erleiden und ein für allemal genug von Kürbissen haben.

Mittwoch, 12. September 2012

Augenfreundlich

Jemand auf dem Weg nach St. Moritz, Wanderferien? Dann mag ihn oder sie dies interessieren: Bei der Edition mpa von Orell Füssli ist die Wanderkarte "Engadin St. Moritz" in überarbeiteter Form neu erschienen. Ich und meine schwächelnden Augen mögen die Kombination von grossem Massstab (1: 25 000) und eingezeichneten Wanderwegen - daher die Erwähnung.

Dienstag, 11. September 2012

Woodstock der Hirsche


Woodstock 1969, Joe Cocker am Mik.
Gestern ging eine Medienmitteilung von Schweiz Tourismus ein. "Öffentlicher Verkehr und Schweiz Tourismus lancieren Herbstoffensive", hiess es in der Betreff-Zeile. Hmm, dachte ich, das klingt aber sehr militärisch. Ein paar Zeilen weiter unten musste ich herzlich lachen. Nein, röhren musste ich. Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid sagt nämlich folgendes:
"Der Schweizer Herbst bietet ein umwerfendes Naturspektakel. So wird beispielsweise das Val Trupchun im Nationalpark zum Woodstock der Hirsche."

Montag, 10. September 2012

Todeskandidaten gucken

Die spinnen, die Gleitschirmler. Oder?
Immer wieder schön der Schwalmis.
Gestern war ja vermutlich, wenn man sich gern im Freien bewegt und den Sommer lieber mag als den Winter, das Wochenende der Wochenenden. Die halbe Schweiz war unterwegs. Vielleicht waren es auch drei Viertel. Die Reise nach Emmetten und retour machte mir keinen Spass. Aber dass sie sich lohnen würde, daran zweifelte ich keinen Moment. In der Tat - der sogenannte Wildbeobachtungspfad von der Stockhütte (Gondel-Bergstation über Emmetten) via Wandeli und Fulberg zur Niederbauen-Bergstation (Seilbähnli hinab nach Emmetten) war die Strapaze bei weitem wert; selten habe ich bei bloss 3 1/4 Stunden Gehzeit derart viele und schöne Berge gesehen. Und natürlich faszinieren die Verrenkungen des Vierwaldstättersees immer wieder neu. Am Schluss, bei der Niederbauen-Bergstation, betrachtete ich die Leute, die die Gleitschirmler betrachteten, und fand das fast ein wenig makaber. So ein bisschen Todeskandidaten-Gucken.

Sonntag, 9. September 2012

Gelenkschmerz, du darfst kommen!

Ich bin ein Fan von Natursalben aller Art. Die Murmeli-Kräutersalbe kaufte ich soeben in Schafhausen BE, was aber nicht viel zur Sache tut. Hergestellt wird sie in Frutigen von der AS Alpenprodukte, enthält keinerlei künstliche Zusätze, dafür aber Dinge wie - neben dem Murmeliöl natürlich - Dachsfett, Gemsfett und Farnkraut. Es gibt die Salbe in zwei Varianten, wärmend und kühlend, und ich finde das Döschen so schön, dass ich mich richtiggehend freue, bald mal einen mittelschlimmen Gelenkschmerz zu kriegen, gegen den ich sie dann anwenden darf.

Samstag, 8. September 2012

Max Frisch lebt, ich sah ihn!

Dieses Schild sah ich gestern im Zürcher Langstrassenviertel. Der Laden bietet Sandwiches und Snacks an; dass der alte Max, der bekanntermasssen reichlich humorlos war, den Namen lustig gefunden hätte, kann ich mir nicht vorstellen.

Freitag, 7. September 2012

Meine Bündner Reise

Die Hängebrücke bei der Station Trin über den Vorderrhein.
Meine zweitägige Bündner Reise führte mich gestern nach Trin. Ich besichtigte die neue Hängebrücke zwei Minuten flussaufwärts von der Station. Und dann zog ich, linkerhand die Bahnlinie Ilanz-Chur, rechterhand das Wasser, in 1 1/4 Stunden den Vorderrhein hinab nach Reichenau. Viel Vergnügen bereiteten mir die zwei Passagen, auf denen ich auf einem schmalen Viaduktsteg direkt neben den Geleisen wanderte. Der Weg ist erst gut drei Jahre alt und auf den meisten Wanderkarten noch nicht eingezeichnet.
Stegpassage zwischen Trin und Reichenau.

Mittwoch, 5. September 2012

Süsse Grüsse aus Bergün

Gestern um 9 Uhr 23 in Bergün bezweifelte ich, in einen Aprikosengipfel der Konditorei Preisig beissend und die ornamentierten Häuser rundum bewundernd, dass es auf der Welt ein süsseres Dorf geben kann als dieses geborgen schlummernde Bergün.

PS: Man entschuldige die mangelhafte Qualität des Fotos, iPhone...

Wasserauen und Newark

Die neuste Ausgabe von "Schweiz. Das Wandermagazin" ist da mit dem Appenzellerland als Titel (danke für den Hinweis, Marianne Jeker). Das Schönwettercover wird den Touristikern ein Lächeln aufs Gesichtlein zaubern, dem praktizierenden Alpstein-Liebhaber hingegen Sorgenfalten auf die Stirn. Die Destination ist krass überlaufen, gerade momentan - auf dem Parkplatz von Wasserauen AI, der in der Dimension demjenigen des Flughafens Newark, New Jersey, nahekommt, kann einem an sonnigen Herbsttagen jede Wanderlust und Naturfreude abhanden kommen. Und jetzt noch dieses Heft, da reisen glatt noch ein paar Leute mehr an.

So, heute fahre ich für eine Reportage ins Bündnerland; Scuol, ich komme!

Dienstag, 4. September 2012

Turner, Gabathuler und der Stäuben

Äsch und der Stäuben real und als Bild.
In meiner Wanderkolumne über das Schächentaler Alp-Idyll Äsch merkte ich unlängst an, der Ort sei so schön, dass, wenn einer in unserer Moderne käme und ihn samt Wasserfall malte, er sich die Bemerkung anhören müsste, er sei ein Kitschbruder und den Klischees verfallen. Nun, dank Leser Jürg Gabathuler weiss ich jetzt: Es gibt einen Mann, der Äsch und den Stäuben-Fall unlängst gemalt hat. Es ist der Engländer Ken Howard, Mitglied der Royal Academy. Auf den Spuren des grossen Jospeh Mallord William Turner (1775 bis 1851), der die Schweiz mehrmals besuchte und schöne und markante Orte porträtierte, reiste Howard fünf Mal in unser Land. Im September 2011 malte er das Schächentaler Sujet. Alle fünf Reisen sind auf einer Site Gabathulers, der als Cicerone amtete, sehr schön aufbereitet; von dort stammt auch obiger Schächental-Screenshot.

Montag, 3. September 2012

Lochbachtobel!

Im Lochbachtobel.
Am Samstag zogen wir von Bauma los, hinauf zum Ghöch, weiter zum Bachtel. Dort nahmen wir ein Cordonbleu. Und dann gings im strömenden Regen hinab via Orn, Hasenstrick, die Station Tann-Dürnten nach Rüti. Feststellungen zu der knapp sechs Stunden langen Wanderung: 1. Meine Regenhose von "Sherpa" hält nicht wirklich dicht. 2. Das Hochland über der Töss ist allerbeste Wandergegend, Premiumterrain; die schmalen Pfade, die Winkel, aus denen reizende Nebelchen steigen, die Rehe im Farn, der Fernblick (okay, er ist Theorie, wir sahen nur nahe Dinge). 3. Das Lochbachtobel allein am Anfang der Route ist eine Wanderung wert. Mit Stegen und Holzstufen ist der Weg befestigt und führt an zwei gewaltigen Wasserfällen vorbei; man fühlt sich klein. 4. Ich will wieder auf den Bachtel, möglichst bald. Auch bei Regen. Jederzeit!
Rita mit dem Regenschirm.

Sonntag, 2. September 2012

Heut geh ich an ein Fest

Meine Heimlinie: die Forchbahn.
Heute ist das Forchbahn-Fest auf der Forch: Hundert Jahre Forchbahn werden gefeiert. Ich bin auch dort, habe ja mit zwei Co-Autoren ein Wanderapp für die Forchbahn realisiert. Falls jemand ein iPhone oder einen iPad besitzt und das App noch nicht runtergeladen hat - bitte besorgen, es ist gratis, und natürlich will ich stolz auf gute Downloadzahlen sein. Schönen Sonntag!

Samstag, 1. September 2012

Marinello rief an

Der Bachtel-Turm. (Wikicommons)
Zwei Dinge. Erstens rief gestern Marinello an bzw. ein Vertreter von Marinello. Der Mann, ein Italiener glaubs, entschuldigte sich für das Himbeeren-Desaster (Eintrag von gestern) und kündigte an, man werde mir eine feine Flasche Wein zukommen lassen; ich bin gespannt.

Zweitens sei vermeldet, dass heute gewandert wird - Himmel, schliesse deine Schleusen, zeig ein wenig Respekt! Wir gehen nicht allzu weit weg von Zürich, wollen den Bachtel besteigen. Ich freue mich auf die Einkehr und denke spontan, dass ich mir eine Bratwurst gönnen werde.