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Donnerstag, 19. Juli 2012

Diese Rampe ist jederzeit eine Reise wert

Viehweg auf den Flimserstein und Hochebene von Bargis.
Wie das so ist, wenn die ganze Schweiz weiss, dass ein bestimmter Tag perfekt und nachher das Wetter wieder schlecht sein wird: Gestern waren Züge, Busse, Gondeln voll. Auf dem Heimweg im Bus von Flims nach Chur sass ich mit einer Alten, ihrem mittelgrossen Hund und ihrem riesigen Koffer auf einem Zweiersitz. Der Hund lag halb, der Koffer praktisch ganz auf meinen Knien.

Lohnt sich an so einem Tag die Reise nach Flims für eine Wanderung von gerade mal 3 1/2 Stunden? Aber ja! In Flims nahm ich den Ortsbus Nr. 1 zum Berghaus Bargis und schlug dort den Bergweg hinauf zum Fil de Cassons ein, dem markanten Grat auf dem Flimserstein. Die ersten 500 Höhemeter auf dem genial in die Felswand gebauten Viehpfad waren Wandergenuss pur: immer tiefer blieb die paradiesische Hochebene von Bargis unter mir zurück, ich hatte den Ringelspitz vor mir, genoss die Ebenmässigkeit der Auf- und Abtriebsrampe und berauschte mich am Wohlgeruch der Kräuter.


Die Tschingelhörner zwischen Bündnerland und Glarnerland.
Dann die Hochfläche des Flimersteins, eine schiefe Ebene. Der folgende, zweite Teil meiner Route war weniger streng und auch weniger spektakulär und endete bei der Seilbahn auf dem Cassonsgrat auf knapp 2700 Metern. Doch bevor ich die Heimreise antrat, ging ich beim Fil de Cassons ein paar hundert Meter Richtung Glarnerland und stand der berühmten Glarner Hauptüberschiebung auf Augenhöhe gegenüber. Und die Tschingelhörner sah ich auch aus der Nähe - wie jedesmal erinnerten sie mich auch diesmal an Hexenhüte.

1 Kommentar:

  1. Ich verfolge regelmässig Ihre tollen Berichte im Tagesanzeiger. Danke!

    Erwähnenswert wäre noch, dass der Alternativweg auf dem Flimserstein über Mutta Bella an vielen Edelweis vorbeführt und wer Glück hat auch noch die seltene Männertreu zu Gesicht bekommt. Theo Casutt, Greifensee

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