Am Freitag war ich bei Freunden eingeladen, er Schweizer, sie Ostdeutsche, knapp noch ein DDR-Kind. Nachdem wir opulent gegessen hatten, gabs Schnaps. Ich entschied mich für K.'s ostdeutschen Magenbitter, den "Lauterbacher Tropfen". Er schmeckte wie Odol mit Fichtennadeln und hatte eine giftgrüne Farbe - ich mochte ihn! Ich liebe exzentrische Getränke. Der 40-Prozenter kommt, wies der Name besagt, aus Lauterbach im Erzgebirge, und wie bei all diesen Bittern, "Appenzeller" inklusive, ist das Rezept natürlich geheim. Die Firma geht auf einen gewissen Friedrich August Hunger zurück, einen Kräutermagier, der auch die Magenverstimmungen des sächsischen Hofes kurierte. Der Verstaatlichung im Sozialismus entging man knapp und ist erfolgreich ins wiedervereinigte Deutschland gestartet - ein Prosit nach Lauterbach.
PS: Heute bin ich der Vorwanderer, es geht von Wangen an der Aare zum Inkwilersee und via Heimenhausen retour; ich habe darüber ja gebloggt und kolumniert.
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