Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 23. Mai 2025

Alp des Schweigens?

Auf der Schwägalp. Links die Säntiswand.
Woher kommt eigentlich das Wort Schwägalp, also der Name der Alp unter dem Säntis auf Boden von Hundwil AR? Die Flur wird um 1300 erstmals erwähnt in der Form Sweigalpe – mussten die Menschen, die sich damals dort aufhielten, schweigen? Aber nein. Es gibt ein mittelhochdeutsches Wort sweige. Dieses bezeichnet erstens eine Kuhherde, zweitens den zugehörigen Viehhof und drittens die Weidegründe rundum. Die Schwägalp ist also eine Alp, auf der schon früh Kühe gehalten wurden. Spektakulär mag das nicht sein. Aber doch interessant, finde ich.

Donnerstag, 22. Mai 2025

Spazieren auf der Autobahn

Zürich hat im Stadtkreis Schwamendingen ein weiteres Grünareal bekommen. Gut einen Kilometer lang und acht Meter breit ist der Streifen, ein Pavillon gehört zu ihm, ein Brunnen, eine Rutschbahn, weiteres Spielgerät für Kinder, hinzu kommen klassisch bepflanzte Flächen sowie eher chaotische, auf denen Wildblumen gedeihen. Überlandpark heisst der eben eröffnete Ort, es handelt sich um das Dach der Einhausung der Autobahn A1. Rund 120 000 Fahrzeuge verkehren auf ihr pro Tag durch Schwamendingen. Nun tun sie es unter Tag, acht Meter über ihnen wird spaziert und Natur genossen. Am Sonntag schaute ich vorbei und hatte Freude.

Mittwoch, 21. Mai 2025

Olten schirmt sich ab

Im Sommer wird die Kirchgasse, die mehr ein Platz als eine Gasse ist und so etwas wie das gefühlte Zentrum Oltens – im Sommer wird diese Kirchgasse traditionell beschattet. Auf kreative Art, wobei in der Vergangenheit weder das Blätterdach noch die Scherenschnitte wirklich gut funktionierten und die Sonne effizient einschränkten. Und so hat man dieses Jahr wieder, wie vor fünf Jahren und wie letztes Jahr, die farbigen Regenschirme montiert. Finde ich gut, der kolorierte Himmel gefiel mir sehr und machte mir gute Laune, als ich am Montag in Oltens Altstadt unterwegs war.

Dienstag, 20. Mai 2025

O du saftiger Omble

Restaurant mit Rasen: die "Capitainerie" von Le Landeron.
Am Ende meiner Samstagswanderung ass ich am Hafen von Le Landeron NE zu Mittag. "La Capitainerie" heisst das Restaurant dort, wo der Zihlkanal in den Bielersee einmündet; das französische Wort bedeutet auf Deutsch "Hafenmeisterei". Ich sass der Bise zum Trotz draussen, nicht auf der Terrasse näher am Haus, sondern auf der Rasenfläche am Wasser. Dass ich an diesem Ort Fisch bestellte, versteht sich von selbst. Allerdings nahm ich nicht den Egli, der aus Estland stammte. Sondern einen Omble de fontaine, einen Bachsaibling aus einem welschen Zuchtbetrieb in Chamby oberhalb von Montreux. Gute Wahl, ich mochte den Omble um seines saftigen Fleisches willen und liebte die Sauce mit Chasselas von Le Landeron. Die feine Säure des Weissweins machte es aus, sehr erfrischend. Die "Capitainerie" ist ein Ausflugsrestaurant, das ich gern wieder einmal besuche.
Mein Zmittag: Saibling mit Reis und Gemüse.
Und vor allem: mit einer Chasselas-Sauce.

Montag, 19. Mai 2025

Fast perfekt

Hübsche Schlucht: in der Combe du Pilouvi oberhalb von La Neuveville.
Lignières, hinten der Chasseral.
Wolken sind einfach schön.
Der Samstag war ein fast perfekter Wandertag. Nachdem ich zum Auftakt das Städtchen La Neuveville BE durchquert hatte, entdeckte ich im Aufstieg nach Lignières NE eine mir neue Schlucht, die Combe du Pilouvi, und ihre Wasserfälle. Den Himmel dekorierten fette Wolken, oben in Lignières sah ich schön zum nahen Chasseral. Und hatte kurz darauf im Abstieg nach Le Landeron NE den Bielersee vor mir mit der schmalen Landzunge, die zur St. Petersinsel führt. Einige Zeit später wechselte ich am Bahnhof von Le Landeron auf die andere Seite des Schienenstranges, durchquerte den Faubourg von Le Landeron, also das Quartier ausserhalb des historischen Ortskerns. Der ist ein Bijou, besteht aus einer einzigen breiten Gasse, unter den Kastanienbäumen in ihrer Mitte kann man verweilen und auch einkehren. Ich schob das auf, indem ich zum Zihlkanal hinüber hielt und ihm bis zur Einmündung in den Bielersee folgte, dort gibt es ein schönes Ausflugsrestaurant. Und was war nun nicht perfekt an diesem herrlichen Tag? Die Bise hätte nicht sein müssen, ich schlotterte beim Essen. Ansonsten: grandios! – 3 h 20 min, je 400 Hm auf- und abwärts.

In den Reben über Le Landeron, unten der Bielersee.
Die Gasse durch Le Landeron ist so breit, dass sie einen Platz bildet.

Sonntag, 18. Mai 2025

Die Tablettenfrage

Die Karte "Neuenburg" aus dem besprochenen Buch.
Im Sommer 2020 war ich das letzte Mal auf
Les Tablettes. Im Hintergrund der Neuenburgersee.
Kurzweilige Sache. Das unlängst erschienene Buch "Karten-Knacknüsse" enthält Karten aller Schweizer Kantone sowie grosser Städte unseres Landes. Jeder Karte sind Fragen beigestellt, die man mit Hilfe besagter Karte zu beantworten versucht. Hier abgebildet die Karte zum Kanton Neuenburg. Eine der Fragen zu ihr lautet: "Diese Pillen liegen auf derselben Höhe wie das wichtigste Jahr für die Schweiz." In diesem Fall wusste ich grad sofort Bescheid. Weil ich schon zweimal, von Noiraigue aus, auf den Berg Les Tablettes gestiegen bin. Kontrollblick auf die Karte: Les Tablettes erreicht eine Höhe von 1291 Metern über Meer. Und 1291 ist natürlich das Gründerdatum der Eidgenossenschaft. Voilà. Macht Spass, das Buch aus dem Helvetiq-Verlag.

PS: Morgen will ich von meiner Wanderung nach Le Landeron erzählen. Das Wetter war traumhaft, wenn man von der Bise absieht, die zeitweise blies.
Vom Zihlkanal aus fotografierte ich gestern Mittag Le Landeron. Hinten der vorderste Jurariegel.

Samstag, 17. Mai 2025

Visite beim Geburtstagskind

Le Landeron.
(Foto: JoachimKohlerBremen / Wikicommons)
Meine heutige Wanderung führt nach Le Landeron. Zu diesem Ort drei Dinge, die ich wissenswert finde:

  • Le Landeron liegt am Bielersee, ist aber nicht bernisch. Der Bielersee hat eine Neuenburger Ecke, Le Landeron gehört zum Kanton Neuenburg.
  • Den historischen Kern der Gemeinde als "Dorf" zu bezeichen, wäre eine ausgesprochene Grobheit. Le Landeron ist auf Französisch ein "Bourg". Ein Städtchen ist es, seit es früh schon das Stadtrecht bekam.
  • Dieses Jahr feiert Le Landeron seinen 700. Geburtstag. Die runde Zahl bezieht sich auf die Neugründung im Jahre 1325. Zuvor hatte es in der Nähe schon eine Marktstadt namens Nugerol gegeben. Die aber wurde aufgrund eines Konflikts mit dem Fürstbischof von Basel zerstört. Die Vorgeschichte von Le Landeron reicht noch viel weiter zurück, man fand hier Objekte aus der Pfahlbauzeit und römische Münzen.

Freitag, 16. Mai 2025

Easy Mittwoch

Der Altberg-Aussichtsturm. Zur Plattform sind es 30 Höhenmeter.
Gleich beim Turm steht die beliebte "Waldschenke".
Kafi und Linzerschnitte, mmmh.
Das war am Mittwoch eine schöne Kurzwanderung. Nicht einmal zweieinhalb Stunden dauerte sie bei je 240 Metern auf- und abwärts, führte mich und M. von Weiningen nach Otelfingen zur S-Bahn-Station "Golfpark". Höhepunkt der Route war im geografischen und übertragenen Sinn der Altberg, der bewaldete Kamm zwischen Limmattal und Furttal. Dank einem Aussichtsturm sieht man dort über die Baumwipfel, bekommt freie Sicht auf den Alpenkranz, den Zürichsee, den Uetliberg. Auch gibts auf dem Altberg die bewährte "Waldschenke", in der wir rasteten und Kafi tranken. Manchmal ist Wandern sehr easy, so wars am Mittwoch.

Donnerstag, 15. Mai 2025

Immenblatt?

Immer schön, mit einer Person zu wandern, die sich auskennt. Zum Beispiel in Sachen Botanik. Gestern war ich im Züribiet mit M. unterwegs, die so ziemlich jedes Pflänzli und Blüemli identifizieren kann. Mir waren die meisten Gewächse neu, die sie benannte; ganz wenige fotografierte ich, zeige sie hier gern und hoffe, dass mir ihre Namen bleiben werden.

Nie gehört. Das ist das Immenblatt.

Nie gehört: Das ist die Voralpen-Kreuzblume.


Auch schon gehört: Das sind Knospen der Tollkirsche.

Mittwoch, 14. Mai 2025

Mein Kafifreudeli

Die Zuckersäcklein der Appenzeller Kantonalbank mit Mundart-Redewendungen machen mir immer Freude, wenn ich im "Ochsen" in Stein AR einkehre und es nach dem Essen Kafi gibt. Versteht man Lei? Es ist ein altes Dialektwort für Gattung, Sorte, Art. Der Satz lautet also auf Hochdeutsch: "Die Gattungen finden einander."


Dienstag, 13. Mai 2025

Kalkstein, kühler Wind und Enzian

Mein liebstes Foto der Wanderung: Enzian unterhalb des Kronbergs.
Etappe 3 des Alpenpanorama-Wegs ist gemacht, ich habe es gestern erzählt. Für mich war sie altvertraut, die Route von Appenzell via Eischen, Kau, Wasserschaffen, Scheidegg, die Jakobskapelle auf den Kronberg und via Chammhaldenhütte zur Schwägalp. Fünfeinhalb Gehstunden brauchten wir bei 1110 Höhenmetern aufwärts und 545 Höhemetern abwärts, dass ein erfrischend kühler Wind blies, trug dazu bei, dass wir alle am Ende nicht ernsthaft müde waren. Und natürlich war die Strecke abwechslungsreich mit wirklich viel Bergpanorama sowie herrlichen Blumen. So war das, und jetzt freue ich mich auf die nächste Alpenpanorama-Unternehmung. Die findet übernächsten Samstag statt, dann wollen wir von der Schwägalp über den Risipass nach Stein SG gehen.
Entspannendes Wiesen-Intermezzo zwischen Eischen und Kaubad.

Die Jakobskapelle 45 Gehminuten vor dem Kronberg-Gipfel.

Auf dem Kronberg.


Auf der Schwägalp: Zerfurchter Kalkstein prägt die Fluren um den Säntis. 

Montag, 12. Mai 2025

Der Launische

Rast auf dem Kronberg, der Säntis ist nicht mehr zu sehen.
Die Chammhaldenhütte, 40 Gehminuten vor der Schwägalp: Säntis immer noch verdeckt.
Auf der Schwägalp, der Säntis-Sendeturm (rechts der Bildmitte) zeigt sich.
Im Schwägalp-Gasthaus.
Der Olymp ist in der griechischen Antike der Berg der Götter, oft hüllen sich diese in Nebel. Auf dem Säntis wohnen wohl keine Götter, denen wäre der Rummel vermutlich zu gross. Jedenfalls aber hat der Säntis, der König der Ostschweiz, auch diesen Drang, sich zu entziehen. Als wir am Samstag in Appenzell Richtung Kronberg und Schwägalp starteten, Etappe 3 des Schweizer Alpenpanorama-Wegs, war das Wetter tadellos. Wir sahen den Säntis in der Ferne. Dann kamen Wolken auf. Immer mehr Wolken. Während wir in der Wirtschaft Scheidegg eine Gehstunde unterhalb des Kronbergs etwas tranken, war der Säntis im Grau verschwunden. War sicher frustig für die Leute, die mit der Bahn hinauffuhren des gewaltigen Panoramas wegen. Nun, als wir auf der Schwägalp ankamen, lichtete sich der Nebel. Nicht so richtig, aber doch so, dass wir knapp den Gipfel mit dem riesigen Sendeturm sehen konnten. Der Säntis spielt gern mit den Menschlein zu seinen Füssen, zeigt und verbirgt sich nach Belieben. Man nennt ihn nicht von ungefähr "Wetterberg".

Sonntag, 11. Mai 2025

Spaaaaargel

Der "Sternen" in Flaach im Zürcher Weinland einmal von aussen und einmal von innen.
Ronja nahm zum Spargel Schinken (Foto: Ronja), ich Zanderfilets vom Grill.
Die Wanderung vom Mittwoch, die in Teufen begann, hatte ein klares Ziel und einen klaren Zweck: Flaach ansteuern und dort im "Sternen" örtlichen Spargel essen. Dass das möglich war, ist nicht ganz selbstverständlich. Vor sieben Jahren hatten Kerstin und Thomas Rüegg, die den weitum bekannten und geschätzten Familienbetrieb in dritter Generation führen, nämlich angekündigt, dass sie aufhören. Denn zum einen konsumieren Restaurantgängerinnen und -gänger heutzutage weniger Wein als früher, das schlug ebenso auf den Umsatz wie die schlechte Anbindung von Flaach an den öffentlichen Verkehr am Abend. Zum anderen verdiente das Wirtepaar speziell auch in der Hauptsaison, der Spargelzeit von Mai bis Juni, weniger; der Flaacher Spargel ist derart gefragt, dass einige Bauern die Anbaufläche ausweiteteten oder gar Spargel-Besenbeizli gründeten – die Konkurrenz rüstete auf. Und also kam es 2018 zur schlechten Nachricht, dass der "Sternen" schliesse. Nun zur guten Nachricht: Er funktioniert seither als Pop-up-Restaurant, das an gewissen Wochenenden im Jahr öffnet und in der Spargelsaison gar an sechs Tagen pro Woche die Gäste verköstigt. Die Einkehr war ein Erlebnis: Die Gaststube rustikal, der Service freundlich und flink, der Spargel grandios, auch der Wein mundete. Und also hoffe ich, dass in Flaach noch lange aufgepoppt wird.

Samstag, 10. Mai 2025

Bunkerwandern

Auf der Tüfels Chanzel, unten strömt der Rhein.
Poppige Camouflage: einer der Bunker auf dem Ebersberg.
Die Wanderung war mit einer Gehzeit von knapp drei Stunden bei 330 Höhenmetern aufwärts und 420 Höhenmetern abwärts weder lang noch streng. Aber abwechslungsreich war sie. Am Mittwoch gingen wir von Teufen über den Irchel nach Flaach. Züribiet also. Wir bekamen serviert:

  • zwei Aussichtspunkte, zuerst die Hochwacht auf dem Irchel und dann die Tüfels Chanzle auf dem Ebersberg.
  • eine Höhle, die Brueder-Lienert-Höhle, von der ich gestern erzählt habe.
  • eine Serie von Bunkern des Artilleriewerks Rüdlingen auf dem Ebersberg. Apart, wie sie in den Hang eingepasst sind. Und diese poppigen Camouflagefassaden.
  • Flaacher Spargel. Wo genau wir diesen zu uns nahmen, wird morgen ausgebreitet.
    Süss, oder? Das Bänkli vor der Bäckerei Schneider in Flaach.

Freitag, 9. Mai 2025

Zwei Brüder und eine Maus

Um die Brueder-Lienert-Höhle am Hang des Irchel oberhalb von Teufen ZH – übrigens ist sie auf der Landeskarte eingezeichnet – ranken sich viele Geschichten, die alle darauf abzielen, den Namen des Ortes zu deuten. Zum Beispiel heisst es, eine Hungersnot sei einst über die Gegend gekommen. Zwei Brüder der Familie Lienert hätten damals Haus und Hof verloren. Sie hätten fortan in der Höhle gehaust, seien sich aber eines Tages in die Haare geraten, weil sie beide Hunger litten; sie erschlugen sich angeblich gegenseitig wegen einer Maus. Klingt das plausibel? Hm. Jedenfalls schauten wir uns die Höhle am Mittwoch an, als wir auf einer Wanderung den Irchel überquerten. Sie ist hübsch. Aber wie das bröckelt und bröselt. Nagelfluh halt.

PS: Wer "Brueder Lienert Höhle" googelt, findet zuoberst den Link zu einer informativen Seite, die die verschiedenen Geschichten zur Höhle erzählt.

Donnerstag, 8. Mai 2025

Meine Wurmkur

Linkes Foto: "Sepps Wurmkur", ein klarer Schnaps. Hinten ein Kafi Lutz.
Rechtes Foto (von BG): Widmer hat grad die "Wurmkur" getrunken.
Sepp (Foto oben: Ronja) und seine
Alp, die Alp Furgglen.
Vor Wochen machte ich die übliche periodische Vorbeuge-Darmspiegelung, alles bestens. Nichtsdestotrotz schlug ich auf der Alp Furgglen zu, die hoch über Amden liegt. An diesem Ort waltet und wirtet mit seiner Familie der Älpler Sepp. Er bietet "Sepps Wurmkur" an, einen Schnaps, der in einem Plastikbecherli serviert wird, wie man es in einer Arztpraxis bekommt, wenn man eine oder mehrere Tabletten schlucken muss und dafür Wasser braucht. Diesen Ein-Franken-Schnaps musste ich einfach probieren. Er schmeckte bitter, aber keineswegs extrem bitter, ich vermeinte, Gelben Enzian zu erkennen, bin aber nicht sicher. Jedenfalls bin ich jetzt garantiert gegen Würmer aller Art gefeit. Gell, Sepp?

Mittwoch, 7. Mai 2025

Der Regen war ein Entertainer

Satte Farben oberhalb von Stein SG.
Der Dürrenbach, der nach Stein hinab fliesst, wurde mit Verbauungen gezähmt.
Nah der Vorder Höhi, Blick zu den Churfirsten. (Foto: Ronja)
Ruppige Passage vor der Furgglenalp.
Bergkiefern vor der Hinter Höhi. Hier lag bis vor kurzem noch Schnee.
Belohnungsrösti am Ziel in Amden.
Als wir am Samstag die Etappe 5 des Schweizer Alpenpanorama-Weges machten, also von Stein nach Amden zogen, suchte uns zweieinhalb Mal der Regen heim. Kurz nach dem Start nieselte es, das dauerte vielleicht eine Viertelstunde. Auf den offenen Alpböden unter der Vorder Höhi kam ein richtiger Guss, eine Stunde vor Wanderende folgte ein zweiter, während wir auf Niederschlag – was für ein passender Flurname – zuhielten. Schön war, dass der Regen nicht mit übermässig viel Dunst verbunden war, die Sicht blieb okay, wir genossen den Anblick der markanten Gipfel rundum von Säntis und Altmann über Mürtschenstock und Glärnisch bis Leistchamm, Mattstock, Speer; die Churfirsten zeigten sich ebenfalls. Erfreulich fanden wir auch den Weg selber durch eine vielgestaltige Landschaft mit Steilwald, Moorböden, Alpweiden, speziell gefiel uns der Abschnitt Vorder Höhi–Hinter Höhi, der Bergkiefern wegen. Am Ende, in der "Sonne" in Amden, fanden wir: Der Regen hatte uns die Unternehmung (knapp 5 Stunden, 825 Hm aufwärts, 750 Hm abwärts) nicht vermiest, sondern sie unterhaltender gemacht.

Dienstag, 6. Mai 2025

Neckische Zähne

Zuerst zwei, dann drei, dann vier:
alles eine Frage des Standpunktes. (Fotos oben und Mitte: Ronja)
Darf ich vorstellen: die Goggeien. So heissen vier Felszähne, die zwischen Stein SG und Amden SG isoliert in der Gegend stehen. Anders gesagt: Die Goggeien – Südschär, Nordschär, Mittler Goggeien und Vorder Goggeien – sind ein Wahrzeichen, das von weitem auffällt. Als wir am Samstag von Stein auf dem Schweizer Alpenpanorama-Weg nach Amden wanderten, hatten wir die Goggeien eigentlich permanent vor Augen. Wobei, halt! So einfach ist das nicht. Wir sahen im Aufstieg zuerst nur zwei Zähne. Sahen danach länger, auch vom Pass Vorder Höhi aus, drei Zähne. Bis sich endlich in der Gegend der Hinder Höhi Zahn Nummer vier auch zu zeigen geruhte. Neckisch, diese bröseligen Spitzen. Ihr Name kommt vom Verb guggen gleich gucken. Goggeien bezeichnet einen Ort, von dem aus man weit in die Runde blickt. Im Fall der Toggenburger Goggeien müsste man allerdings zuerst eine ziemliche Kraxelei auf sich nehmen.

Montag, 5. Mai 2025

Der neue Calatrava

Als ich am Samstagmorgen im Bahnhof Zürich Stadelhofen auf dem Perron stand und auf den Zug Richtung Rapperswil wartete, stellte ich fest, dass das Haus zum Falken bereits weitgehend realisiert ist. Es ersetzt ein älteres Gebäude gleichen Namens, mit dem zu meinem Leidwesen auch das Café Mandarin untergegangen ist, ein Hort der Gemütlichkeit an diesem geschäftigen Ort. Den neuen Bau ersonnen hat der bekannte Architekt Santiago Calatrava, ein Spanier, der einst an der ETH Zürich studierte und doktorierte ("Zur Faltbarkeit von Fachwerken"); er lebt und geschäftet – teilweise – in der Stadt und kreierte schon den Bahnhof Stadelhofen. Was das Haus zum Falken angeht: Es ist fürs Gewerbe, für Betriebe und Büros und Arztpraxen ausgelegt, im Untergeschoss entstehen 800 Veloparkplätze. Noch im laufenden Jahr soll das Haus fertiggestellt sein. Einziehen wird auch die Confiserie Bachmann. Ob sie es schafft, mir das "Mandarin" zu ersetzen? Wir werden sehen.