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Vor dem Kloster Roncesvalles erinnert ein Gedenkstein an die Schlacht von 778, in der, so die lateinische Inschrift, die "Basken auf dem Gipfel des Berges angriffen". |
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Roncesvalles oder, auf Baskisch, Orreaga. |
An unserem ersten Tag in Spanien machten wir am Montag in
Roncesvalles halt, einem Kloster am Ibañeta-Pass hart an der Grenze zu Frankreich. Draussen vor dem Kloster trafen wir drei südkoreanische Jakobspilger, die uns ihr Smartphone entgegenstreckten und in rudimentärem Englisch fragten, ob sie hier in Roncesvalles seien; in der Tat zeigte ihr Navi "Orreaga" an und nicht "Roncesvalles". So geht das im Baskenland, wo die spanische Sprache neben der baskischen steht. Apropos Basken: Sie lauerten in Roncesvalles 778 den Truppen Karls des Grossen auf, der zuvor ins grossteils von den Arabern beherrschte Spanien eingefallen war und sich nun auf dem Rückzug befand. Karls Nachhut unter der Führung des Grafen Roland wurde vollständig vernichtet, aus dem Gemetzel ist das berühmte Rolandslied entstanden. Freilich sind es in diesem mittelalterlichen Heldenlied die Araber, die Roland und seine Männer töteten – Kunst war schon damals auch ein Mittel der politischen Propaganda.
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