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Sonntag, 3. November 2019

Bio seit 1932

Das Seminarhotel "Möschberg" auf dem Möschberg über Grosshöchstetten.

Kursteilnehmer auf dem Heimweg.
Hinten rechts der Lychleustein.
Mein Auftritt gestern in Grosshöchstetten - um einen Volkshochschulkurs handelte es sich - ging gut: Das Publikum war angenehm, der Saal sowieso, ich stellte einige der Steine aus meinem neuen Buch "Hundertundein Stein" vor. Nachher gabs eine gut einstündige Exkursion zum Lychleustein oberhalb des Dorfes, auch das klappte und kam an. Auf dem Weg passierten wir den "Möschberg", heute ein Seminarhotel biologischer Ausrichtung. Diese hat Tradition, das Haus startete 1932 als Ausbildungsstätte für werdende Bäuerinnen und Bauern und war seit den Anfängen weitum der erste Ort, wo man den biologischen Landbau propagierte.

Samstag, 2. November 2019

Friedhofkatze Miggeli

Eine Beerdigung. Eine ohne Katze.
In Köniz, der mit Bern zusammengewachsenen Stadt, gibt es einen Friedhof. Wie auch nicht? Aussergewöhnlich ist, dass zu diesem Friedhof eine Friedhofkatze gehört. Der Miggeli gesellt sich traditionell hinzu, wenn eine Trauergemeinde sich zur Beerdigung versammelt. Er trippelt dieser hinterher zum Grab, schaut ins Erdloch, setzt sich - jetzt kann der Pfarrer beginnen. In der "Berner Zeitung" war der Miggeli gestern porträtiert samt der Beobachtung, dass er in letzter Zeit weniger aktiv ist. Er wird alt und mag nicht mehr wirklich jeder Abdankung beiwohnen.

P.S. Heute geht es nach Grosshöchstetten. Dort habe ich einen Auftritt bei der regionalen Volkshochschule. Eine kleine Exkursion gibt es auch. Ich hoffe, es regnet nicht oder nicht allzu fest.

Freitag, 1. November 2019

Züribrot

Mmmm, Brot. (Wikicommons)
Diese Woche war ich am Abend mal in der Gamper Bar; mit zwei Freunden vertrieb ich mir die Zeit bis zum Beginn einer Buchvernissage. Ich trank ein Glas Rotwein und bestellte als Happen die Ölsardinen an scharfer Sauce. Dazu ass ich ein Stück Brot. Um so fortzufahren, wie Konsumenten-Zeitschriften klingen: Thomas Widmer staunte nicht schlecht, als auf der Rechnung das Stück Brot aufgeführt war. Es kostete sage und schreibe zwei Franken.

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Goldküstenhängebrücke

Seit sieben Jahren hat Meilen, genauer gesagt Obermeilen, eine Hängebrücke. Sie überquert den Beugenbach auf gut 25 Metern Höhe, ist 60 Meter lang und nützt nicht zuletzt den Schülerinnen und Schülern eines nahen Schulhauses. Vor einiger Zeit ging ich mir die Brücke anschauen, da ich einen Artikel zum Thema plane. So nebenbei weihte ich grad auch noch mein neues Zweitkameräli ein, eine Nikon 1-j1, die ich als Occasion zuvor für wenig Geld erworben hatte.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Tod im Alpstein

Blick vom Schrennenweg, der von Wasserauen auf die
Meglisalp führt, hinüber Richtung Ebenalp (rechts oben).
Der Weg von dort zum Seealpsee hinab führt durch die
steile, mit Felsen bestückte, nicht ungefährliche Steilhalde
(im Foto also von rechts oben nach links unten).
Als wir am Samstag von Wasserauen hinauf zum Rotsteinpass gingen, hielten wir auf dem Schrennenweg, hoch über dem Seealpsee, inne. Und wir schauten. Gegenüber hatten wir die steile Wand zwischen der Ebenalp mit dem Gasthaus Aescher etwas unerhalb und dem Schäfler, auf dem ebenfalls ein Gasthaus hockt. Auch die Wege in der Wand sahen wir. Ich erzählte den anderen in meinem Grüppli, dass diese Wege durchaus heikel seien, verschattet und schlüpfrig, und dass ich insbesondere vor dem Abstieg vom Aescher hinab zum Seealpsee Respekt hätte. Gleichentags - ich vernahm es am Sonntag - passierte just dort ein Unfall. Ein Wanderer, 65-jährig, der mit drei anderen Leuten unterwegs war, stürzte über eine 50 Meter hohe Felsfluh in den Tod. So etwas geht einem nahe, wenn man selber bergwandert; man weiss, wie wenig es braucht, dass es passiert.

Dienstag, 29. Oktober 2019

Wyssens, der Pass, die Sonne

So beginnt auf dem Rotsteinpass der Abstieg ins Toggenburg.
Jungmänner mit Bier auf dem Pass.
Was für eine barbarische Vorstellung - dass dieser delikate Übergang, dass die Gras-, Geröll-, Felspfade, die Matten und Halden und Alpen nun samt den Fluhen und Gipfeln rundum zugeschneit werden und erst im nächsten Frühling langsam wieder hervortreten werden. Am Samstag aber, da war alles noch in Ordnung. Bei besten herbstlichen Verhältnissen überquerten wir unter einer blitzenden Sonne den Rotsteinpass, gingen also von Wasserauen nach Wildhaus (7 Stunden, 1530 Meter aufwärts, 1300 abwärts). Oben erfreute uns die Familie Wyss, die eigentlich das Passgasthaus bereits geräumt und abgeschlossen hatte, nun aber zurückgekehrt war und den Berggängern kalte Getränke servierte. Ein Bier auf 2119 Metern über Meer schmeckt unvergleichlich. Ich vermisse den Rotsteinpass und das, wofür er steht, Bergwandern eben, schon jetzt.
Solche Anblicke werde ich vermissen: Blick nach links gleich nach dem Pass.

Montag, 28. Oktober 2019

Ein böser Innerrhödler

Das war der Laseier! (Foto: Kantonspolizei AI, 2007)
Wasserauen und der Laseier-Wald (r.).
(Screenshot Schweizmobil.ch)
Wasserauen liegt im engen Tal des Schwendebaches. Jeder, der wandert, kennt die Örtlichkeit, man reist mit der Appenzeller Bahn von Gossau, Herisau, Urnäsch, Gonten, Appenzell her an. In Wasserauen ist Endstation, nun geht es zu Fuss weiter zum Beispiel auf die Ebenalp. Oder auf die Alp Sigel. Oder Richtung Seealpsee, Meglisalp, Mesmer, Säntis. Oder auf den Rotsteinpass und weiter nach Wildhaus. Genau das taten wir vorgestern Samstag bei herrlichem Wetter. Aber ich schweife ab, denn ich will ja eigentlich das Sonntagsrätsel auflösen. Also. Am Steilhang zwischen Wasserauen und der Alp Sigel gibt es einen Wald namens Laseier. Nach ihm ist der Laseier oder auch Laseier-Rotor benannt, ein drehender Wind, der an stürmischen Tagen bis zu 200 Stundenkilometer schnell wird und eine enorme Kraft entfaltet. Im Januar 2007 warf er den Steuerwagen sowie den folgenden Wagen der Bahn aus den Schienen, beide kippten um, siehe Foto oben. Der Laseier ist wirklich ein wilder Geselle. Seine Wut mag sich dadurch erklären, dass er aus dem Schwendetal nicht entkommen kann, indem seine Böen stetig von der einen, dann wieder von der anderen Felswand abprallen. Die Lösung lieferten mir gestern: Benno Scherrer, Wolf-Dieter Deuschle, Patrick Widmer (mein Cousin).
Über die Rotsteinpass-Wanderung möchte ich morgen berichten. Hier
ein Voraus-Foto: Blick vom Rotsteinpass zum Säntis.