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Mittwoch, 18. September 2013

Bärtige Hühner, seltsame Eier, ein Kürbisdino

Die sah ich auch: Kirche Busskirch, die älteste am Obersee; sie steht
wie ihre Vorgängerinnen auf den Ruinen eines römischen Gutshofes.
Am Montag hatte ich frei. Ich machte einen Viereinhalbstünder, 18 Kilometer: Bahnhof Jona - Jonerwald - Eggwald - Eschenbach - Chlosterwald - Moos - Kloster Wurmsbach - Busskirch - Jona-Mündung in den Zürichsee - Bahnhof Rapperswil. Und wieder einmal dachte ich auf meinem Weg: Verrückt, was man alles sieht, wenn man zu Fuss unterwegs ist. Hier ein paar Eindrücke:
  • Ich sah kurz nach Wanderbeginn vor einem Haus eine Tafel: "Zutritt Berechtigte gestattet." Was für eine Tautologie, dachte ich. Und ich fand in einem Anflug von Dadaismus, dass ich gern mal ein Schild läse: "Bestatter gestattet."
  • Ich sah bei Oberegg ein seltsames Huhn. Ein Infoschild des Bauern erklärte mir, es handle sich um ein Appenzeller Barthuhn: "Der kompakte Rosenkamm und der volle Kinn- und Backenbart bieten der Winterkälte wenig Angriffsfläche."
  • Ich sah in Eschenbach direkt über mir am Himmel die Patrouille Suisse. Die sechs Jets in exakter Formation machten einen Lärm, der mich fast aus der Regenjacke haute. Aber schön sah es aus. 
  • Ich sah kurz nach Eschenbach ein Schild, das frische Wachteleier anpries. Doch mit meiner 200-er-Note getraute ich mich nicht auf den Hof. Vermaledeiter Bancomat! Gern hätte ich mir zu Abend ein Wachtel-Omelettchen bereitet.
  • Ich sah im Chlosterwald einen Rentner mit einem Riesenkorb. Darin lagen genau drei mickrige Pilze. "Heuer ist ganz schlecht", rief der Rentner schon von weitem. "Heuer ist ganz schlecht."
  • Ich sah gleich nach der Einmündung der Jona in den Obersee beim Strandbad Stampf ein Restaurant, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ich kehrte in der Strandbeiz Stampf ein. Es gab frische Felchen vom Fischer Wespe aus Schmerikon - ein Festessen. Und das an einem hundskommunen, grässlich verregneten Montagmittag.
    Und auch den sah ich: Jurassic-Park-Dino aus Kürbissen beim Bad Stampf.

3 Kommentare:

  1. Guten Tag Tomas Widmer
    seit einiger Zeit amüsiere ich mich auf diesem abwechslungsreichen Blog.
    Hier ist mir etwas "hängen" geblieben.
    Welche Art Rentner vergnügte sich im Chlosterwald beim Pilzeln???
    Fragt sich Seniorin Trudy

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  2. Danke, liebe Trudy. Ich verstehe die Frage nicht ganz! Ein Rentner halt, bärtig, zwäg, ein bisschen grimmig.

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    1. *LACH*
      Du verstehst ganz bestimmt.

      glaubt SENIORIN Trudy
      die niemals mit RENTNERIN tituliert werden möchte.

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