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Mittwoch, 19. Februar 2014
Forells Flucht
Eben mit Begeisterung "So weit die Füsse tragen" von Martin Josef Bauer gelesen. Der Roman erschien 1955, war ein Riesenerfolg und fegte in der Filmversion seinerzeit Deutschlands Strassen leer. Er erzählt die Geschichte des Wehrmachtsoldaten Clemens Forell, der als Kriegsgefangener zu 25 Jahren Zwangsarbeit in einer Bleimine im äussersten Osten Russlands verurteilt wird. Und vor allem schildert das Buch Forells abenteuerliche Flucht zu Fuss quer durch Sibirien bis an die Grenze zur Mongolei und schliesslich, als er dort abblitzt, nach Iran. Als Forell wieder zu Hause anlangt, ist er ein Wrack, eine Hülle von Mensch, ein Fremder für seine Familie; nein, kitschig endet die Geschichte nicht. Sie geht zurück auf den Bericht eines gewissen Cornelius Rost, der Schriftsteller Bauer vorlag. Viele Jahre später stellte sich allerdings heraus, dass Rost, wiewohl einige Zeit in sowjetischer Gefangenschaft gewesen, das meiste erfunden hatte. So what? Bauers Roman ist grossartig geschrieben, ich konnte, nachdem ich ihn angefangen hatte, nicht aufhören zu lesen.
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