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Fantastischer Mont-Saint-Michel. (Wikicommons/ Library of Congress) |
Der Mont-Saint-Michel, die von einem Kloster gekrönte normannische Gezeiteninsel, ist ein Wahrzeichen Frankreichs. Kaum bekannt ist die nahe, wesentlich flachere und unbebaute Zwillingsinsel Mont-Tombelaine. In der NZZ kam gestern eine blendend geschriebene
Reportage. Sie berichtet zum einen, dass es neuerdings eine elegante Fussgänger-Passerelle vom Festland nach Mont-Saint-Michel gibt; der Fussgängerweg verläuft parallel zur ebenfalls neuen Brückenstrasse auf einer abgetrennten Seitenspur. Zum anderen schlägt die NZZ eine Wanderung vor; freilich braucht man für sie einen Führer. Man geht bei Ebbe vom Mont-Saint-Michel zum Mont-Tombelaine und retour. Der Weg führt durch Schlamm und Schlick und immer wieder auch durch kniehoche Wasserrinnen. Die Gefahr besteht darin, dass Nichtkenner der Verhältnisse durch die rapid zurückkommende Flut überrascht und vom sicheren Land abgeschnitten werden; zuallererst füllen sich die erwähnten Wasserrinnen, die schnell unpassierbar werden. Deswegen kreist in der kritischen Phase auch immer ein Rettungsheli in der Luft. Aus dem Artikel ein Zitat, das sich dem Sand widmet:
"Hier feucht-flockig, dort steinhart, lässt er die Marschierer stellenweise um fünf oder sieben Zentimeter einsinken, bildet anderswo Treibsand, von dem sich die Kinder und Kindsköpfe der Gruppe - unter Aufsicht des Führers - bis zu den Knien verschlucken lassen, und wandelt sich am Fuss des Mont-Tombelaine in einen weichen, fetten Schlick, der die nackten Füsse massiert wie Buttercrème."
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