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Montag, 1. Dezember 2014

Oh du uriges Obwalden!



Unsere Obwaldenexpedition am Samstag war eine der strengsten Wanderungen des Jahres. Weder die Länge (6 1/2 Stunden Gehzeit) noch der Höhenunterschied (1140 Meter aufwärts, 840 abwärts) machten es aus. Sondern das Gelände, das ungeheuer ruppig war mit Bodenlöchern und Wellenhügeln, glitschigen Steinwegen, immer neuen Bachrüfen und abschüssigen Waldpfaden durch menschenleeres Terrain, die Kollegin Ronja ausriefen liessen: "Das ist kein Wanderweg, das ist ein Wildwechsel." Dazu passte, dass die Route sehr schlecht signalisiert war; wir hatten den Eindruck, dass die Obwaldner keine Wanderer wollen.

Aber schön war das wie selten. Apart. Nordisch, irgendwie à la Lappland mit stillen Hochebenen, federnden Moorböden, erschlafftem Sumpfgras, Hirschspuren, Wald bis zum Horizont. Und mit einer Sonne, die wir uns in anderthalb Stunden Aufstieg ab Giswil eroberten, um sie erst kurz vor Stalden wieder preiszugeben, als es ohnehin einnachtete. Schön auch der Schluss dort im Restaurant Rössli, wo wir mit nassen Haaren ankamen, weil draussen nun der Nebel wieder waberte mit feuchter Kraft. Wir tranken ein Bier und stellten fest, dass sie auf dem Land nach wie vor jassen, manchmal hocken um die vier Spieler zehn andere, die ein bisschen zuschauen und plaudern. Das war gemütlich. Mein Dorfherz war berührt.

Die Route: Giswil - Grossteil - Bünten - Eichbüel - Hirtbüel - Aspli - Teilerenschwand - Selischwand - Gschwend - Münchenboden - Ochsenalp - Langis - Schwendi Kaltbad - Langis - Steinwurf - Hohnegg - Holenbachet - Schälfgraben - Hüslimatt - Brend - Enetdornen - Schwanden.

PS: Bald etwas mehr zum Ort, wo wir zu Mittag assen, Schwendi Kaltbad.


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