Sambutinus hätte gestaunt über den Sendeturm auf seinem Säntis. |
- Gäbris. Es gibt im schweizerischen Mittelland mehrere vordeutsche, also nicht-alemannische Hügelnamen: Belchen, Bözberg, Irchel, Randen. Der Gäbris gehört, wie sein Thurgauer Cousin Gabris, in diese urtümliche Reihe. Der Name wurzelt in der Zeit der Kelten. "gabra" heisst auf keltisch Ziege, die lateinische Form ist "capra". Der Gäbris ist der "gabreta", der Ziegenberg.
- Kamor. Mit der Camorra hat der Nachbar des Hohen Kastens nichts zu tun. Sein Name ist ein Zusammenzug von "gand" und "moor". "gand" ist vorrömisch, ist sogenannt ostalpin und bedeutet Schuttfeld, Steinhaufen, Geröllhalde. "moor" wiederum von lateinisch "maurus" heisst schwarz.
- Säntis. Die früheren Formen lauten Zemptis, Sämptis, Zemtis, Sämtis. Im "Sämtisersee" ist das m bis heute geblieben, während sich der Berg irgendwann ein n zulegte; dies wohl, weil "Säntis" leichter auszusprechen ist als "Sämtis". In dem Namen steckt das Wort "Sabbat". Ein am Sabbatstag, also am Samstag, Geborener war auf lateinisch ein "Sambutinus". Möglicherweise bezeichnete der Name zuerst die Alp eines Mannes Sambutinus, um dann auf den Berg überzuspringen, las ich vor längerem schon in einem anderen Namensbuch.
Im Glarnerland gibt es den Begriff "vergandet" für eine Wiese, Alpweide, die von Gebüsch und Wald zurückerobert wird, weil der Unterhalt vernachlässigt wurde.
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