Wie ich in diesem Blog vor einiger Zeit erwähnt habe, schreibe ich an einem Buch, dessen Konzept wiederum ich noch nicht verraten mag. Nur dies: es hat zwar mit Wandern zu tun, wird aber kein Wanderführer sein. Für das Projekt wollte ich unbedingt "Scherrers Höhle" besuchen, die im unwegsamen Gelände unterhalb des Gerensattels liegt oder, anders gesagt, oberhalb Furth im Neckertal. Ich war vor Jahren schon
einmal in der Höhle, hatte den Zugang aber nicht mehr im Kopf; die Gemeindeverwaltung Neckertal half umgehend mit einem Plänchen. Und also ging ich gestern hin. Ich war erneut begeistert von der Höhle, die auf keiner offiziellen Karte auftaucht und nicht ausgeschildert ist. Riesig ist der von der überhängenden Nagelfluh über gut 50 Meter geschützte Platz, der an einer Stelle weiter in den Hang eingetieft ist. Einst lebte hier der Einsiedler Alois-Josef Scherrer, den sie "Böscheli-Scherrer" nannten; die 18 Jahre bis zu seinem Tod 1948 verbrachte er in der Höhle und soll seine freie Zeit genützt haben, allerlei theologisches Schrifttum zu lesen. Was meine Wanderung angeht, fiel sie insgesamt nicht lang aus, denn es nieselte. Ich ging vom Bahnhof Brunnadern-Neckertal bis Furth, stieg zur Schluchenegg auf, spürte die Höhle auf, stieg via den Enzenberg wieder ab zum Necker. Am Ende der Zwei-Stunden-Tour war ich pflotschnass; vor und nach der Höhle ist der Pfad schmal, ich ging durch hüfthoch stehende Farne und Büsche und Bäume, die alle nur vor Wasser trieften. Erst im Zug nach Hause wurde mir allmählich wieder warm.
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