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Samstag, 12. August 2017

Der Maschinengewehrschütze vom Crestawald

Festungsmuseum Crestawald bei Sufers GR: Soldat am MG.
Fahne und Hellebarde als Schmuck: in der Offiziersmesse.
Als ich am Mittwoch von Sufers Richtung Rofflaschlucht wanderte, passierte ich nach 30 Minuten im Crestawald ein Geschützrohr, das aus der aufgemauerten Felswand im Hang ragte. Kurz darauf ein Schild: Festungsmuseum. Die Festung Crestawald war Teil eines grösseren Abwehrdispositivs bei Sufers. Im Juni 1941 bezogen 95 Mann die Räume unter Tag, deren Bau knapp zwei Jahre zuvor begonnen worden war. Bis 1995 lief der Betrieb, dann wurde die Festung aufgehoben, 2000 fiel die Geheimhaltung. Heute kümmert sich ein Verein um die Anlage, die mittlerweile ein Museum ist. Ich hatte Glück, das Museum war offen, als ich vorbeiwanderte. Im Inneren war ich fasziniert, überwältigt, ergriffen angesichts der endlosen Gänge auf mehreren Etagen: Was war das für ein Leben im Berg zwischen den Geschützständen, dem Maschinenraum, den Kajütenbett-Schlafräumen, der Funknische, dem Munitionsmagazin, dem Soldatenstübli und der Totenkammer? Die Männer, die hier während der Kriegszeit Dienst taten, hatten es in der Tat hart. Dass der Feind nicht kam - wir wissen es heute. Aber damals war die Bedrohung samt Gefühlen von Angst und Beklemmung täglich Realität.
Eine der vielen Treppen.

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