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Montag, 14. August 2017
Schräger Piaggio
Huch, hat sich da ein italienischer Gärtner oder Gemüsler verfahren? Natürlich nicht. Wie ginge das denn auch? Ein Helikopter trug den blauen Piaggio vor einiger Zeit auf 2100 Meter über Meer und seilte ihn ab zur Staumauer des Albignasees hoch über dem Talboden des Bergells; Arbeiter standen bereit und fixierten ihn. Es handelt sich um einen Beitrag zu Arte Albigna, einer Kunstaktion im Raum Albigna, die noch bis Ende September dauert. Ob es sinnvoll sei, im Gebirge nun auch noch Kunst zu installieren, und sei es auch auf begrenzte Zeit - darüber kann man diskutieren. Aber die Künstler haben es im verschärften Kampf um Aufmerksamkeit, immer neue Ausstellungsflächen und Spielräume sowie Sponsorengelder bekanntlich nicht leicht. Und Albigna ist von der Stromwirtschaft längst kolonisiert, unberührt ist die Natur dort nicht. Aus ökologischer Sicht ist die Sache jedenfalls nicht ganz unproblematisch: Warentransporte und so. Aber okay, ich will nicht puritanisch tun. Bleibt die Frage nach der Qualität der Kunst von Arte Albigna. Gestern Sonntag war ich an einer anderthalbstündigen Führung. Ich fand einiges gut und inspirierend. Manches schmerzhaft banal. Und eines grandios: den Piaggio an der Staumauer. Er stammt vom genialsten aller Kindsköpfe, Roman Signer.
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