Oben machte der Bus zehn Minuten Pause. |
Hier ass ich: Hotel Sternen, Flüelen. |
Den gestrigen Montag hatte ich mir als Zuhausetag gesetzt, nachdem ich am Sonntag im Jura gewesen war, in Courgenay, bei der berühmten Pierre Percée, mehr davon bald. Aber wie es so ist mit solchen Plänen, sie funktionieren nicht immer, ich verspürte jedenfalls DIE UNRUHE - vielleicht hätte Regen geholfen, der macht mich in der Regel sesshaft. Aber da war kein Regen. Also rappelte ich mich gegen acht Uhr vom Sofa auf und startete mit dem Ad-hoc-Plan, mal wieder per Postauto über den Klausen zu fahren. Hier ein paar Schlaglichter meiner ÖV-Tour:
- Gruppen, ach diese Gruppen! Man denkt, man habe Bus und Zug für sich, weil ja die Ferien nun schweizweit vorüber sind und zudem der Tag verhangen. Doch im Zug nach Linthal war eine Gruppe, und im Bus über den Klausen dann ebenfalls. Die füllten 90 Prozent der Sitze. Man müsste ausrechnen, was solche Gruppen, meist sind es Pensionierte, der Wirtschaft bringen, den Restaurants vor allem. Sie sind ein gewaltiger ökonomischer Faktor. Freilich fühlt man sich als Einzelreisender an den Rand gedrückt.
- Die Klausenfahrt ist immer wieder gut. Meine Lieblingsmomente und -blicke: Das Kopfsteinpflaster zu Beginn des Passes in Linthal auf der Glarner Seite. Das Dörfli auf dem Urnerboden mit der Fisetengrat-Seilbahn. Die gruselige Strassenpassage nach der Passhöhe, die mit einem Gefahrenschild beginnt; sitzt man links, blickt man hunderte Meter tief in den Abgrund, ein Geländer gibt es nicht. Last not least mag ich den Stäubenfall in besagtem Abgrund. Und, ah ja, das auch noch: das pittoreske Posthaus in Urigen gehört erwähnt.
- Ein Gesprächsfetzen von der Rückreise im Zug von Flüelen nach Zürich. Drei junge Deutsche, Wanderinnnen. Die eine zu ihren Freundinnen: "Oh Gott, ich bin ja so froh. Ich hab meine Schokoriegel gefunden, ganz unten im Rucksack. Gestern hab ich mich total erschrocken über mich selber. Ich fand die Riegel nicht und dachte, ich hätte sie alle gegessen und würde mich nicht mal dran erinnern."
- In Flüelen ass ich sehr gut, Fisch. Und zwar im Hotel Sternen, dessen Interieur mir renovierungsbedürftig vorkam in seinem Seventies-oder-so-Design. Flüelen war auch als Ganzes ein wenig trist, die Gruppen rennen alle vom Zug auf den Bus oder zum Schiff und umgekehrt; um in den Ort zu kommen, muss man durch eine Unterführung, das ist wenig einladend und auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Lag es daran, dass abseits der Schifflände und des Bahnhofs kaum Touristen unterwegs waren?
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