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Sonntag, 1. Oktober 2017

Walliser Wasserwunder

Am Bisse de Sillonin. 
Der Herr Widmer am Grand Bisse de Lens.
Die Freitagsroute: St-Léonard - Les Planisses - Bisse de Sillonin - Weg östlich vorbei am Sarmona - Spitzkehre - Grand Bisse de Lens - Spitzkehre beim Punkt 1029m - Le Châtelard, Christusstatue - Lens, Dorf (3 1/2 Stunden, 864 Meter aufwärts, 234 abwärts). Die zwei Bisses, historische Wasserkanäle, begingen wir nicht integral, sondern wir hatten uns die wildesten Abschnitte ausgesucht. Hier etwas mehr zu ihnen:
Mundendes Mahl:
Walliserteller in Lens
im Café-Restaurant de l'Union.
  • Der Bisse de Sillonin aus dem 14. Jahrhundert ist in der Schlucht des Flusses Liène (oder Lienne) ein Spektakel sondergleichen. Man geht auf einem schmalen Pfad waagrecht auf halber Höhe der Schlucht, 200 Meter tiefer hat man das blaue Band des Flusses, man ist arg ausgesetzt, ein Ausrutscher dürfte tödlich sein. Immerhin sind manche Stellen mit Seilen, einem Geländer oder auch einem Handlauf versehen. Am Schluss kommt, wenn man von Süden nach Norden geht, eine Treppe mit unregelmässigen Stufen. Danach ist das Gruseln vorbei.
  • Der Grand Bisse de Lens von 1450 verläuft höher oben am selben Schluchthang. Dieser Pfad ist ebenfalls schwindelerregend, gleichzeitig hat man eine tolle Fernsicht zu den nahen Dörfern und hinab ins Tal der Rhone. An einigen Stellen geht man auf Holzstegen über dem Nichts, und auch da: immer wieder mal Seile, über die man froh ist.
Die Bisses, zu Deutsch "Suonen", müssten eigentlich ins Unesco-Weltkulturerbe, merkte gestern Blogleser Emil auf Facebook an. Recht hat er. Nicht nur die atemberaubende Art, wie diese Kanäle geführt sind, spricht dafür. Sondern auch das gemeinschaftliche Element, das mitschwingt. Die Bisses künden vom Willen der Dörfer, das kostbare Wasser gezielt für den Acker- und Rebbau zu nutzen und zu lenken und sich dafür zu organisieren. Die Bisses sind gleichzeitig ein technisches und ein gesellschaftliches Wunder aus dem Mittelalter.

2 Kommentare:

  1. Richtig schwindelerregend ist die bisse de lens allerdings zwischen les barmes und icogne (neben gesichertem Ein-Brett-Weg über Abgrund auch steile Rinnen mit lockerem, rutschigem Schutt.

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  2. Danke, Alex, dann muss ich den Abschnitt kennenlernen.

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