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Ein Schelm. Wie soll ich den
Eintrag denn sonst bebildern? |
Gestern schlug ich etwas nach im Buch
"Die Orts- und Flurnamen des Landes Appenzell" von
Stefan Sonderegger. Und wie das so geht, wenn man in einem solchen Lexikon etwas sucht - man findet dann meist auch noch etwas anderes. Der Eintrag "Schelmenbächli" und der folgende, "Schelmentöbeli", fielen mir ins Auge. Ich las. Und ich staunte. Die beiden Orte, der erste in Trogen und der zweite in Herisau, sind nicht nach einem besonders lustigen Menschen benannt, der einst dort lebte. "Schelm" geht zurück auf "Schalm" und dieses auf Althochdeutsch "skalm": Das Wort bedeutet: "Pest" oder "Seuche", auch der "Tod" schwingt mit. Plätze mit dem Schelmennamen dienten in der Regel einst als Begräbnisplätze für tote Tiere; in Einzelfällen können es auch Richtplätze gewesen sein - Orte, an denen Delinquenten hingerichtet wurden. Beim Schelmenbächli in Trogen schnitt man offenbar Verbrechern auf ihrem Gang zum Galgen die Haare, lese ich in dem sehr klugen Buch auch.
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