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Donnerstag, 20. November 2025

Bauernführer im Bergfried

Zelle mit Fixierungsgerät im Schloss Trachselwald.
Bauernführer Niklaus Leuenberger,
ein Berner. Historische Darstellung
auf einer Infotafel im Schloss.
Als sich 1653 im Entlebuch und im Emmental die Bauern gegen ihre Herrschaft erhoben, sah es beängstigend aus für ihre reichen und adeligen Herren. Luzern und Bern wurden belagert, eine Steuerentlastung war das wichtigste Anliegen der Untertanen. Dann kam der Gegenschlag, die eidgenössische Tagsatzung entsandte von Zürich aus ein Heer. Der Aufstand wurde niedergekämpft, es hagelte Strafen, viele der Anführer wurden hingerichtet. Einer von ihnen, Niklaus Leuenberger, war im Schloss Trachselwald einige Wochen lang im Bergfried eingekerkert, bevor man ihn am 27. August in Bern enthauptete. So romantisch das alte Gemäuer bei Sumiswald heute anmutet, es war eine Machtzentrale, die in die Gegend des Oberen Emmentals vorgeschobene Bastion der Gnädigen Herren zu Bern. Und deren Herrschaft war absolut und brutal. Als wir uns letzten Samstag im Schloss umschauten, erblickten wir im Bergfried die Zellen ("Mörderkästen" genannt) und Ketten von einst – ziemlich gruselig. Als späte Rache plünderte das Landvolk dann 1798, als die Franzosen kamen und die alte Ordnung kippten, das Schloss. Heute gehört es dem Kanton Bern, der es verkaufen möchte, was aber gar nicht so einfach ist.
Der Bergfried von Schloss Trachselwald.

Blick vom Schloss ins weite Land.

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