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Mittwoch, 10. Dezember 2025

Schellenwerk und Sträflingszügel

Die Pöschwies vom Wanderweg aus.
In der Pöschwies in Regensdorf ZH ist Platz für gut 400 Männer, darunter auch Verwahrte. Nachdem ich letzte Woche am Pöschwies-Zaun vorbeigewandert war, las ich ein wenig nach zur Geschichte der Justizvollzugsanstalt. Und stellte fest, dass sie zwei direkte Vorgängerinnen hat. Alles begann 1639 mit einem ersten Gefängnis im ehemaligen Kloster Oetenbach in Zürich, das seit der Reformation von der Stadt genutzt wurde. Zu diesem Gefängnis kam bald das Schellenwerk, so genannt, weil die in dieser Abteilung Inhaftierten – Diebe, Sittlichkeitsverbrecher, Ehebrecher – bei Arbeitseinsätzen eine an einem Gestell montierte Schelle mit sich herumschleppten. Immer wieder einmal wurde das Oetenbach-Gefängnis erweitert und umgebaut, bis schliesslich 1903 praktisch das ganze Klostergebäude abgebrochen wurde; auf dem Areal steht heute die Regionalwache City der Stadtpolizei Zürich. Die Sträflinge hatte man 1901 in Möbelwagen in die neue Strafanstalt Regensdorf überführt. Deren Nachfolgerin ist die heutige Anstalt Pöschwies, die vor 30 Jahren eröffnet wurde. Alles klar?

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